Landtagswahl

Neckar-Bergstraße: Landtagswahl verläuft weitgehend reibungslos

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Landtwagswahl in Schriesheim: Ehrenamtlich Wahlhelfer wie hier in der Strahlenberger Grundschule tragen ebenso Masken wie die Wähler. © Marcus Schwetasch

In den Städten und Gemeinden des Wahlkreises Weinheim läuft die Wahl zum Landtag weitgehend reibungslos. Das berichten Verantwortliche aus den Rathäusern zwischen Neckar und Bergstraße übereinstimmend. Kleinere Störungen gab es allerdings in Ilvesheim. Mehr als 40 Prozent der Wahlberechtigten hatten bereits im Vorfeld Briefwahl beantragt. Über die Beteiligung an der Wahl werden offiziell keine Statistiken geführt.

„Bei uns läuft alles reibungslos“, heißt es am Nachmittag aus dem Ordnungsamt der Stadt Schriesheim. Auch in Edingen-Neckarhausen lagen dem stellvertretenden Hauptamtsleiter Gerhard Fischer keine Informationen über Störungen oder Probleme vor. Dass es zu manchen Zeitpunkten Warteschlangen vor den Wahllokalen gegeben habe, sei völlig normal: „Da sind die Leute ja eingeübt vom Einkauf beim Bäcker oder Metzger.“ Aus Gründen des Infektionsschutzes, auch für die ehrenamtlichen Wahlhelfer, wurde jeweils nur ein Wähler eingelassen.

Auch Heddesheims Hauptamtsleiter Julien Christof berichtet von einem weitgehend reibungslosen Ablauf. „Wir hatten nur ein oder zwei Wähler, die wegen der Stimmzettel im Statistik-Wahlbezirk skeptisch waren“, erklärt er. Damit das statistische Landesamt das Wählerverhalten anonymisiert genauer analysieren kann, werden in ausgewählten Bezirken spezielle Zettel ausgegeben. Diese werden später zentral ausgewertet, um Rückschlüsse auf das Wahlverhalten nach Geschlecht und Geburtsjahrgang ziehen zu können. „Die Geheimheit der Wahl ist trotzdem gewährleistet“, versichert Christof.

Ilvesheims Hauptamtsleiter Marc Schneider kann indes nicht in den Chor der Zufriedenen einstimmen. „Wir hatten heute einige Spinner und Querdenker“, erklärt er auf Nachfrage. Manche wollten die Maskenpflicht nicht erfüllen, andere hätten politische Parolen mit Jacken und Aufklebern zum Ausdruck bringen wollen. Das ist in Wahllokalen generell verboten, um die Freiheit der Wahl nicht zu gefährden. „Ich musste drei oder vier Wähler rauswerfen“, berichtet Schneider, letztlich hätten aber alle ihre Stimme abgeben können. „Das hätte ich in Ilvesheim nicht vermutet“, räumt Schneider ein, dass ihn diese Zwischenfälle überrascht haben.

Der vor fünf Jahren zum ersten Mal direkt gewählte Abgeordnete Uli Sckerl aus Weinheim hatte beim Wählen die Nase vorn. Er gab bereits am Morgen gegen neun Uhr seine Stimme in der Albert-Schweitzer-Schule in Weinheim ab, die er zu Fuß erreichte. „Es gab viele gute Wünsche von allen Seiten“, freut sich Sckerl über den Empfang im Wahllokal.

Seine CDU-Herausforderin Julia Philippi hat nach einem Spaziergang am Vormittag gemeinsam mit ihrem Mann in der Daumbergschule in Dossenheim gewählt. „Die Wahlhelfer haben schon spekuliert, ob ich beim Wählen von der Presse begleitet werde“, berichtet sie später. Tatsächlich erwartete sie der „MM“-Fotograf bereits, um den Augenblick der Stimmabgabe im Bild festzuhalten. Denn die übliche Wahlparty am Abend musste wegen Corona ausfallen.

Wünsche nach viel Erfolg durfte auch der Schriesheimer Sebastian Cuny auf dem Fußweg ins Wahllokal in der Strahlenberger Grundschule mitnehmen. „Mal sehen, ob sich diese positive Stimmung im Wahlergebnis niederschlägt“, sagt er nach der Abgabe seines Stimmzettels. Wenn es am Ende für den SPD-Kandidaten nicht reicht, liegt es jedenfalls nicht an ihm: „Ich habe richtig gewählt.“

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