Dresden. Der Tag begann mit einem Schreckmoment. Bei einer Vorab-Kontrolle des Gerichtsgebäudes schlugen zwei Sprengstoffhunde an. Dann Entwarnung durch die Polizei: Die Hunde hatten offenbar auf ein Reinigungsmittel reagiert. Dadurch begann der Prozess gegen die "Gruppe Freital" am Dresdner Oberlandesgericht später als geplant.
Den sieben Männern und einer Frau werden die Bildung einer terroristischen Vereinigung, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Ziel ihrer terroristischen Vereinigung sei es gewesen, "rechtsextremistische Gesinnung mittels Anschlägen durchzusetzen", sagte Bundesanwalt Jörn Hauschild. Die mutmaßliche Terrorgruppe soll für Anschläge in Freital und Meißen verantwortlich sein, darunter Angriffe gegen Asylunterkünfte. Auch der Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Linken-Politikers geht offenbar auf das Konto der Truppe. Die Taten ereigneten sich meist im Sommer 2015.
Gestern spielte Verteidiger Endrik Wilhelm die Hauptrolle. Der Anwalt der Mitbeschuldigten Maria K. nannte den Prozess einen Skandal, weil die sächsische Justiz durch ein Hochsicherheits-Prozessgebäude dem Druck aus Karlsruhe nachgegeben habe - er erklärte aber auch, seine Mandantin habe sich ihm gegenüber reuig gezeigt. Geplant sind 60 Verhandlungstage.
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