Hohenstein. Es wurde wirklich langsam Zeit: Die Pläne der Burgruine Hohenstein im Taunus stammen aus dem Jahr 1608. Da eine Sanierung der historischen Mauern anstand, lässt der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen derzeit die Burg digital vermessen. Bei dem großen Areal mit mehreren Gebäudeteilen keine einfache Sache. Für den Außenbereich kommt eine Drohne zum Einsatz. Mit gleichmäßigem Summen umkreist das etwa 50 Zentimeter große Flugobjekt die Burg, die malerisch an einem Felsen in der Nähe von Bad Schwalbach liegt.
An den Schalthebeln steht Drohnenpilot Werner Maziborsky von der österreichischen Firma Linsinger ZT. Die Experten haben schon viele historische Bauwerke vermessen, darunter etwa den Herkules in Kassel, die Alte Markthalle in Frankfurt, die Trierer Basilika oder auch das Schloss Neuschwanstein.
Gute Fotos wichtig
„Es geht bei meiner Arbeit nicht nur darum, die Drohne gut zu fliegen“, sagt Maziborsky. Wichtig seien genaue und scharfe Fotos. Daher hält sich seine Freude über den sonnigen Tag in Grenzen, denn Sonne bedeutet Schatten. „Kein Regen, kein Nebel, etwas bewölkt“, umschreibt der Drohnenpilot das perfekte Wetter. Für die Vermessung der Burg Hohenstein rechnet er für den Außenbereich mit rund 15 000 bis 20 000 Fotos. Per Computer werden die Daten in ein 3D-Modell verwandelt.
Damit die Software die Bilder exakt verarbeiten kann, sind an der Burg Dutzende Vermessungspunkte angebracht - kleine Schilder plus Kennung. Mit der Hilfe dieser Schilder und weiterer rund 350 natürlicher Vermessungspunkte kann die Software die Aufnahmen zusammensetzen. . lhe
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