Kriminalität

Strobl zu Freibad-Kriminalität: "Wir sind nicht der Wannsee"

Innenminister Thomas Strobl (CDU) sieht in Baden-Württemberg keine vergleichbaren Probleme mit Gewalt in Freibädern wie in Berlin - trotz der vergangenen Probleme in Mannheim

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Polizisten kontrollieren den Eingang eines Freibads in Berlin. © Jörg Carstensen/dpa

Mannheim/Stuttgart. Trotz der Massenschlägerei im Mannheimer Herzogenriedbad im Juni sieht Innenminister Thomas Strobl (CDU) in Baden-Württemberg aktuell keine vergleichbaren Probleme mit Gewalt in Freibädern wie in Berlin. «Wir sind nicht der Wannsee, wir sind in Baden-Württemberg», sagte Strobl am Donnerstag im Landtag in Stuttgart.

Man habe die Lage im Blick. «Es gibt aber keinen Grund, die Menschen zu verunsichern.» In Berlin hatte es jüngst in Freibädern immer wieder Gewaltausbrüche gegeben.

166 Prozent mehr Straftaten

Die Polizei erfasste nach Anhaben des Innenministeriums 2022 insgesamt 1174 Straftaten in Freibädern in Baden-Württemberg - und damit 166 Prozent mehr als im Vorjahr.

Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg © dpa

Der Anstieg von 166 Prozent ist aber in erster Linie auf die Corona-Zeit zurückzuführen, in der viele Freibäder schließen mussten.

Strobl: Keine valide Bewertung möglich

Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 sei die Anzahl der Straftaten in Freibädern sogar um 14,9 Prozent gesunken. 2015 waren es 1888 Fälle.

Eine valide Bewertung der aktuellen Lage sei derzeit nicht möglich, da die Freibad-Saison derzeit in vollem Gange sei, sagte Strobl.Bundesweit für großes Aufsehen hat am 18. Juni eine Massenschlägerei zwischen mehr als 40 Personen im Mannheimer Herzogenriedbad gesorgt.

Gewaltausbrüche auch in Berlin

Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Zwischenzeitlich wird eine Verschärfung der Sicherheitskonzepte in Mannheimer Bädern diskutiert.

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