Brüssel. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will am 25. Juli bei einem „Gaskrisengipfel“ mit Kommunen, Wirtschaft und Versorgern Vorkehrungen für die drohende Energiekrise treffen. Auch die Bundesnetzagentur, die im Fall einer Mangellage über die Verteilung des Gases entscheidet, werde bei dem Gespräch dabei sein, sagte der Regierungschef am Dienstag nach einer auswärtigen Kabinettssitzung in Brüssel. Er wolle in einer „konzertierten Aktion“ Einsparvorschläge für Haushalte und Industrie sammeln, damit kein Stimmen-Wirrwarr entstehe.
Kretschmann warnte erneut vor dramatischen Folgen einer Gasmangel-Lage in Herbst und Winter für Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher. Wenn einzelne Firmen ihren Betrieb einstellen müssten, wirke sich das auf die Lieferketten aus. „Das kann zu schweren Kollateralschäden führen.“
Konkrete Vorschläge erwartet
Kretschmann erwartet von Kommunen und Stadtwerken konkrete Vorschläge, wie Energie eingespart werden kann. „Sie können zum Beispiel bei den Tarifen was machen, Anreize, das gespart wird. Da gibt es viele Möglichkeiten.“ Der Städtetag hatte am Montag schon eine App vorgeschlagen, in die der jeweiligen Versorger Gasverbrauchsdaten und damit auch Einsparpotenziale für den Kunden einspeisen könnten.
Zu den Befürchtungen des Koalitionspartners CDU, dass der Südwesten bei einer Mangellage benachteiligt werden könnte, sagte der Grüne: „Das ist kein leichtes Problem.“ Das sei schon physikalisch nicht einfach, da das Gas von Norden nach Süden gebracht werden müsse. „Aber wir werden daraus jetzt kein Polittheater machen, das sehe ich nicht“, sagte Kretschmann. „Das muss man sehen, das müssen wir noch sorgfältig besprechen.“
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