Mannheim. Die Täter, die im Juli in Feudenheim mutmaßlich einen Geldautomaten gesprengt haben, sind festgenommen worden. Wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Bayern und der Staatsanwaltschaft Bamberg mitteilt, konnten am Montag neun Haftbefehle vollzogen werden. Die Festnahmen fanden in Belgien und den Niederlanden statt, dort wurden auch 16 Objekte durchsucht.
Sprengung in Feudenheim: Großer Schaden
Den Tätern wird vorgeworfen, 34 Geldautomaten in Bayern, 17 in Baden-Württemberg und einen in Thüringen gesprengt haben. Auch die Tat am 13. Juli in Mannheim-Feudenheim soll auf das Konto der neun Männer gehen. Gegen 4 Uhr sollen die Täter einen Automaten in der Feudenheimer Hauptstraße gesprengt haben. Durch die Detonation wurde der Vorraum der Bank sowie das Gerät selbst zerstört. Durch umherfliegende Teile wurde ebenso ein geparktes Auto beschädigt.
Die Wohnung über dem Bankschalter konnte vorerst nicht benutzt werden. Obwohl die Polizei die Täter in ihre Fahrzeug noch am Tatort antreffen konnte, gelang diesen anschließend die Flucht.
Gruppe soll auch in Heidelberg zugeschlagen haben
Laut LKA Baden-Württemberg wird den neun Männern vorgeworfen, auch für eine Automaten-Sprengung im Heidelberger Stadtteil Rohrbach verantwortlich zu sein. Allein in Baden-Württemberg sollen die Gruppe bei ihren Taten rund 1,7 Millionen Euro erbeutet haben und einen Sachschaden von rund 2,7 Millionen Euro angerichtet haben.
Nun führten die Ermittlungen zu einer Gruppierung aus der niederländischen Stadt Roermond, Provinz Limburg, und in die Provinz Utrecht. Bei der groß angelegten Festnahme- und Durchsuchungsaktion am 30. Januar 2023 waren neben Angehörigen niederländischer und belgischer Behörden auch Ermittlerinnen und Ermittler aus Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz. Insgesamt waren mehr als 270 Einsatzkräfte und mehrere Staatsanwälte und Richter
am Aktionstag beteiligt.
Hochmotorisierter Audi sichergestellt
Bei den neun Festgenommenen handelt es sich um Männer im Alter von 25 bis 41 Jahren mit Wohnort in den Niederlanden. Sie sind niederländische, marokkanische, afghanische, türkische und rumänische Staatsangehörige mit Aufenthalt in den Niederlanden und Belgien. Nach drei weiteren Mittätern wird aktuell noch gefahndet.
In mehreren Durchsuchungsobjekten konnten Tat- und Beweismittel sichergestellt werden, ebenso Gegenstände, welche zur Vermögenssicherung eingezogen werden. Es wurden mehrere zehntausend Euro Bargeld, Maskierungsgegenstände, Luxuskleidung und Luxusuhren aufgefunden. In einer Garage in Roermond konnten ein mutmaßliches Tatfahrzeug, ein Audi RS6, und mehrere vorgefertigte Sprengpacks sichergestellt werden.
Den Tatverdächtigen werden schweren Bandendiebstahl, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und Zerstörung eines Bauwerkes in mehreren Fällen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Bamberg ermittelt aufgrund der Skrupellosigkeit und außerordentlichen Gefährlichkeit bei der Ausführung der Taten in zehn Fällen auch wegen versuchten Tötungsdelikten.
Die festgenommenen Personen werden einem Haftrichter in den Niederlanden und Belgien vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat die Auslieferung nach Deutschland beantragt.
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