Die Täter, die im Juli 2022 in Feudenheim mutmaßlich einen Geldautomaten gesprengt haben, sind festgenommen worden. Wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg gemeinsam mit dem in Bayern und der Staatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag mitteilte, konnten am Montag neun Haftbefehle vollzogen werden. Die Festnahmen fanden in Belgien und den Niederlanden statt, dort wurden 16 Objekte durchsucht.
Den Tätern wird vorgeworfen, 34 Geldautomaten in Bayern, 17 in Baden-Württemberg und einen in Thüringen gesprengt zu haben. Auch die Tat am 13. Juli in Feudenheim soll auf das Konto der neun Männer gehen. Gegen 4 Uhr sollen die Täter einen Automaten in der Hauptstraße gesprengt haben. Durch die Detonation wurden der Vorraum der Bank und das Gerät zerstört. Obwohl die Polizei die Täter in ihrem Fahrzeug noch am Tatort antreffen konnte, gelang diesen die Flucht.
Laut LKA wird den neun Männern vorgeworfen, auch für Automatensprengungen im Heidelberger Stadtteil Rohrbach, in Walldorf sowie in Sinsheim-Reihen verantwortlich zu sein. Allein in Baden-Württemberg soll die Gruppe bei ihren Taten 1,7 Millionen Euro erbeutet haben und einen Sachschaden von 2,7 Millionen Euro angerichtet haben.
Nun führten die Ermittlungen zu einer Gruppierung aus der niederländischen Stadt Roermond, Provinz Limburg, und in die Provinz Utrecht. Bei der großangelegten Festnahme- und Durchsuchungsaktion waren neben Angehörigen niederländischer und belgischer Behörden auch Ermittler aus Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz. Insgesamt waren mehr als 270 Einsatzkräfte und mehrere Staatsanwälte und Richter beteiligt.
PS-starker Audi sichergestellt
Bei den Festgenommenen handelt es sich um Männer im Alter von 25 bis 41 Jahren mit Wohnort in den Niederlanden. Sie sind niederländische, marokkanische, afghanische, türkische und rumänische Staatsangehörige. Nach drei weiteren Mittätern wird aktuell noch gefahndet. Es konnten Tat- und Beweismittel sichergestellt werden, ebenso Gegenstände, die zur Vermögenssicherung eingezogen werden. In Roermond wurden ein mutmaßliches Tatfahrzeug, ein Audi RS6, sowie vorgefertigte Sprengpacks sichergestellt.
Den Tatverdächtigen werden schwerer Bandendiebstahl, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und Zerstörung eines Bauwerkes in mehreren Fällen vorgeworfen, zudem Tötungsabsicht. dpa
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