Friedrichsfeld. „Hedda“ ist ein zweirädriges Lastenrad, das vorne beladen wird. Hersteller ist die mittlerweile in den Hochsavoyen in Frankreich beheimatete Firma Yuba. Der Typ „Supermarché“ fährt mit elektrischer Unterstützung bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell. Es können zwei Kinder etwa im Alter zwischen 1,5 und sechs Jahren angeschnallt werden. Dieses „Hedda“ genannte Lastenfahrrad kann ab sofort im Markthaus in Friedrichsfeld ausgeliehen werden.
Zur offiziellen Schlüsselübergabe kam sogar Bürgermeister Ralf Eisenhauer mit dem eigenen Fahrrad vom Bahnhof Friedrichsfeld-Süd angeradelt. Gleichzeitig eröffnete damit der Verein LaMa – dein Lastenvelo Mannheim den 19. Standort in der Stadt, an denen Lastenräder ausgeliehen werden können. LaMa ist ein gemeinnütziger Verein, der kostenlos Lastenräder verleiht. Zusätzlich gibt es eine Fahrradrikscha mit Elektro-Antrieb (hört auf den Namen „E.rika“) und ein Rollstuhltransportrad „Billie“. Die Lastenräder werden von Ehrenamtlichen betreut und sie transportieren Einkäufe oder Kinder - auch kleine Umzüge sind mit ihnen möglich.
Der Verein ermöglicht eine kostenlose Ausleihe des Lastenrads auf Spendenbasis
Da die Anschaffung eines Lastenrades teuer ist, ermöglicht der Verein jedem Interessenten eine Ausleihe auf Spendenbasis. Neu in Friedrichfeld ist, dass das Rad auch nur für Stunden ausgeliehen werden kann, wie der zweite Vorsitzende von LaMa, Matthias Philipp bei der Schlüsselübergabe berichtete. Normalerweise, an den anderen Standorten ist das üblich, können die Räder für einen bis maximal drei Tage gemietet werden.
Wochenenden oder Tage, an denen das Markthaus geschlossen ist, zählen nicht dazu. Um sich ein Lastenrad auszuleihen, muss man sich einmalig registrieren, erklärte Philipp. Anschließend muss man bei der Abholung ein Anmeldeformular ausfüllen. Dann erhält der Mieter das Fahrrad. Am Mietende gibt er das Rad wieder zurück, schließt es fest ab und spendet nach seinen finanziellen Möglichkeiten. Elektroräder sollte mit aufgeladenem Akku wieder zurückgebracht werden, so Philipp.
Die LaMa-Benutzer tragen täglich zu weniger Autoverkehr in Mannheim bei
Er sagte weiter: „2024 wurden 18 LaMa Lastenräder über 1100-mal ausgeliehen. Die insgesamt 1700 Benutzerinnen und Benutzer tragen täglich zu weniger PKW-Verkehr in Mannheim und Umgebung bei. Mehr Lastenräder wurden durch das Preisgeld aus dem Beteiligungshaushalt Mannheim möglich, mit dem die Stadt die Umsetzung von sozialen und ökologischen Projekten fördert. Seit Januar gibt es auch im Stadtteil Sandhofen die Möglichkeit, ein Rad auszuleihen. Die Idee wurde 2022 mit dem Beteiligungshaushalt der Stadt Mannheim gefördert, der soziale und ökologische Projekte unterstützt.
Matthias Philipp, Vorstandsmitglied des Vereins, übergab das 18. Lastenrad im Januar an das Reisebüro Mal anders Reisen in der Schönauer Straße, einem zentral gelegenen und gut erreichbaren Standort im Mannheimer Norden. Das Lastenrad mit dem Namen „Miriam“ bietet im faltbaren Vorderkorb ausreichend Stauraum und ist mit einem Elektromotor ausgestattet. Damit ist es ideal für die „hügelige“ Gegend von Sandhofen.
Im gesamten Stadtgebiet sollen insgesamt rund 30 Räder installiert werden. Als Nächstes werden wohl auf dem Lindenhof Lastenräder verliehen. Der 2017 gegründete Verein mit derzeit 25 Mitgliedern legt Wert auf Standorte mit Publikumsverkehr, daher ist das zentral in der Vogesenstraße gelegene Geschäft fast schon ideal. Außerdem gibt es hier regelmäßigen Publikumsverkehr. Darüber hinaus ist der Abstellplatz wetterfest und bietet Schutz vor Vandalismus, sagte Philipp. Der Verein finanziert die Wartung, Reparatur und Versicherung der Räder über Spenden. Alle Räder sind gegen Vandalismus versichert.
Weitere „LaMa“-Stationen sind in den Stadtteilen Waldhof und Vogelstang geplant
Weitere Plätze sind auf dem Waldhof und auf der Vogelstang geplant. Der Friedrichfelder Marktleiter Roger Zimmermann war sichtlich erfreut, dass der Standort Markthaus als ideal angesehen wurde. „Das passt sehr gut zu unseren Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Wir hoffen nun, dass viele Menschen sich von der Idee, ein Rad auszuleihen, begeistern lassen.“
Philipp bedankte sich für das Engagement des Kaufhauses, der als Nahversorger für den Stadtteil sehr wichtig sei. Der „Bürgermeister für Radkultur“ – wie ihn Matthias Philipp bezeichnete – Ralf Eisenhauer unterstrich das rege Vereinsleben im Stadtteil Friedrichsfeld, das er selbst zuletzt beim Sommertagszug (wir berichteten) erleben durfte. „Hier gibt es ein tolles Angebot und auch das Lastenrad wird gut angenommen werden“, ist der Bürgermeister sich sicher. Er selbst bevorzuge allerdings die Rikscha „Erika“, mit der man doch schnell mal einen elektrisch angetriebenen Ausflug machen könne.
Eisenhauer ist überzeugt, dass sich diese Art der Mobilität weiter ausbreiten werde. Zwar koste auch dies Geld. Aber es sei besser für die Umwelt. SPD-Bezirksbeirat Marco Rohr findet es „eine Superidee“, das Lastenrad am Markthaus zu verleihen. Er werde dafür sorgen, dass der Bezirksbeirat davon erfahrt und eine Stellungnahme abgeben werde.
Das Yuba Lastenrad Electric Supermarché gilt im Übrigen als ein sehr variables, fahrstabiles und sogar für Cargo-Einsteiger einfach zu fahrendes Lastenrad für umweltbewusste Familien. In der Stadt ersetzt es problemlos den Zweitwagen, sind die Erfinder überzeugt.
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