Viernheim. Das erste Pflichtspiel des neuen Jahres hatte sich der Landesliganeuling TSV Amicitia Viernheim sicher ganz anders vorgestellt. Im Vergleich mit dem FV Nußloch, der ebenfalls vor der Saison aufgestiegen war, wurden die Blau-Grünen im heimischen Waldstadion mit 0:6 förmlich deklassiert. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz wurde ein Klassenunterschied deutlich. Mit dem dreifachen Torschützen Daniel Herm war ausgerechnet ein ehemaliger Viernheimer maßgeblich am Erfolg der Gäste beteiligt.
Im Hinspiel konnten die Südhessen beim 2:2-Unentschieden noch einen Zähler ergattern. Davon war das Team der Trainer Patrick Marschlich und Timo Endres am Sonntagnachmittag aber meilenweit entfernt. „Eine Katastrophe“, war die einhellige Meinung beim Viernheimer Anhang, denn die Mannschaft ließ alles vermissen, um in der Landesliga bestehen zu können. Die routinierten Gäste nutzten dagegen den kleinen Platz um früh zu stören und schnell in die Offensive umzuschalten. Weil die Viernheimer zahlreiche Ballverluste zu verzeichnen hatten und auch bei den Zweikämpfen meist zweiter Sieger waren, ergaben sich für Nußloch mehrere Torchancen, von denen sechs genutzt wurden.
Auf der Gegenseite herrschte fast das ganze Spiel über Sturmflaute, was sicher auch am Fehlen der beiden bisher torgefährlichsten Offensivkräfte Brandon Wiley und Erik Anhölcher lag. Zu entschuldigen ist die schwache Vorstellung damit allerdings nicht. Die Blau-Grünen rannten dem Geschehen vom Anpfiff weg hinterher. Nach einer halben Stunde war die einseitige Partie quasi schon entschieden. Daniel Herm wurde von seinen Mitspielern für einen lupenreinen Hattrick gefeiert (4./12./28.). Für den 0:4-Halbzeitstand zeichnete sich Steffen Kochendörfer verantwortlich (37.).
Die Nußlocher blieben auch nach dem Seitenwechsel ihrer Linie treu, provozierten immer wieder Fehler der Viernheimer. So auch vor dem von Nojus Zigmantavicius verwandelten Foulelfmeter (60.), dem ein einfacher Ballverlust vorausgegangen war. Das gleiche Spiel dann auch beim 0:6, als David Reitarow in Szene gesetzt wurde und ins lange Eck traf.
Nicht nur die deutliche Niederlage, sondern auch die Art und Weise, wie die Südhessen aufgetreten sind, sollte allen Beteiligten zu denken geben. Auch wenn man Platz neun gegenüber vier anderen Vereinen halten konnte, muss der Blick nach unten gerichtet werden. Am kommenden Sonntag geht es zum FT Kirchheim, die sich als Tabellenvierter noch Hoffnungen auf die Meisterschaft machen kann. JR
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