Spende

Viernheimer Honig landet auf dem Frühstückstisch

Der Viernheimer Erich Wieland besitzt einen Bienenstock. Den Honig seiner Bienen isst er aber nicht selbst, sondern spendet ihn. Wer in diesem Jahr in den Genuss der 48 Gläser kam

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Erich Wieland (Mitte) spendet 48 Gläser Honig. © Othmar Pietsch
  • In und um Viernheim herum summt es. Denn rund um die Stadt gibt es mittlerweile zahlreiche Bienenstöcke, die von Hobbyimkern aufgestellt wurden und betreut werden. Und die Insekten fliegen ihrem Ruf voraus und produzieren fleißig regionalen Honig.

Viernheim. Auch der Viernheimer Erich Wieland hat sich im vergangenen Jahr ein Volk zugelegt, das er aber nicht selbst pflegt, sondern von Fachleuten betreuen lässt. Den Ertrag spendet er an soziale Einrichtungen. In diesem Jahr kamen das Hospiz Schwester Paterna und das Johannes-Schrey-Hauses in den Genuss des süßen Honigs.

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Erich Wieland spendete die 48 Gläser zu je 500 Gramm im Garten der Gaststätte „Bei Gitta“. Dort lobte Wieland seine fleißigen Bienchen: „Das sind insgesamt sogar zwei Kilogramm mehr als im vergangenen Jahr!“

Die Investition in seinen Bienenstock hat sich also gelohnt. Zuletzt kamen zwei Viernheimer Kindergärten in den Genuss des süßen Lebensmittels. „Diesmal habe ich mich für zwei andere Einrichtungen entschieden. Es soll wieder ein kleines Dankeschön für die Arbeit sein, die dort geleistet wird“, begründete Wieland die Wahl.

Von Experten betreut

Für die Betreuung des „Wielandschen Bienenhauses“ ist Hans Günter Holzschuh zuständig, der auch den Honig herstellt und - wie Michael Falkenstein - selbst mehrere Stöcke im Eidechsengebiet nahe des Autobahndreiecks aufgestellt hat.

Zu Holzschuhs Bienenvolk gehören zwischen 20 000 und 70 000 Bienen. Sie liefern zwischen 16 bis 26 Kilogramm Honig im Jahr. „Das ist von mehreren Faktoren abhängig. Aber der Ertrag liegt schon deutlich über dem Durchschnitt“, stellten die Viernheimer Hobbyimker, zu denen auch Imanuel Braun und Hans-Gerd Pröpper zählen, fest.

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Für Silke Wojcik und Janina Otte vom Hospiz Schwester Paterna und für Sigrid Ratzmann und Rafael Hebig vom Johannes-Schrey-Haus und dem Betreuten Wohnen in der Schriesheimer Straße gab es bei der Übergabe umfangreiche Informationen darüber, wo und wie der Viernheimer Honig gewonnen wird. „In jedem Glas Honig steckt die gesamte Vielfalt des aktuellen Blütenangebots rund um Viernheim“, schwärmten die Hobbyimker. Die Bienen sammelten in jeder Saison andere Blütenpollen, auf Farbe und Geschmack des Honigs könne man also keinen Einfluss nehmen. „Beides ist ganz allein das Ergebnis aus dem Zusammenspiel von Blüte, Honigtau und Witterung der vergangenen Monate. So ist jede Jahresernte, jedes Glas Honig einzigartig“, erklärten die Hobbyimker.

Aktiver Umweltschutz

Wer deutschen Honig direkt vom Imker kauft, betreibt aktiven Umweltschutz, da die heimischen Bienen die Natur erhalten, erklären die Experten weiter. Bienenhonig lasse sich zwar importieren, nicht aber die wichtige Bestäubungsleistung der Bienen auf den Feldern. Ein Drittel der hiesigen Lebensmittel, wie zum Beispiel Gemüse, Früchte oder Nüsse, sei auf diese Bestäubung angewiesen.

Der Großteil des Honigs, der in Deutschland gegessen wird, sei nicht regionalen Ursprungs, denn der Bedarf könne aus heimischer Produktion nicht gedeckt werden, erklären die Imker weiter. Stamme der Honig aus europäischen Nachbarländern, erkenne man das an der Bezeichnung „Mischung von Honig aus EU-Ländern“. Oft werde auch Honig aus Südamerika oder China hinzugefügt. Dieser Honig trage die Bezeichnung „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“. Unklar bleibe für den Verbraucher, woher der Honig stammt.

Verbraucherschützer bemängeln außerdem, dass dieser importierte Honig Stärke, Rohrzucker und viel zu viel Wasser enthält und zu wenig echten Honig. „So wird er wegen einer Wärmebehandlung zwar dauerhaft flüssig, ist dann aber nicht mehr naturbelassen“, kritisieren die Hobbyimker.

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