Klassik - Marion Krall und Falk Zimmermann begeistern bei drittem und letztem Konzert der Orgeltage in der Auferstehungskirche

Orgel und Trompete im Duett

Von 
Felix Disson
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Marion Krall an der Orgel und Falk Zimmermann an der Trompete begeistern das Publikum in der Auferstehungskirche. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Mit festlichen Klängen und interessanten Harmonien verwöhnten Marion Krall und Falk Zimmermann unter dem Motto „Orgel trifft Trompete“ das Publikum in der Auferstehungskirche. Die beiden Vollblutmusiker rundeten damit die siebte Ausgabe der Viernheimer Orgeltage gelungen ab und präsentierten den Zuhörern den Variantenreichtum und die vielen verschiedenen Klangfarben von Orgel und Trompete. Krall und Zimmermann brachten neben bekannten barocken Chorälen von Johann Sebastian Bach auch zeitgenössische Kompositionen zu Gehör und überzeugten dabei mit Einfühlungsvermögen und Variabilität.

Zum Abschluss der siebten Edition der Viernheimer Orgeltage gelang es Kantor Martin Stein, gleich zwei hochkarätige Musiker für das Konzert in der Auferstehungskirche zu gewinnen. Marion Krall studierte Kirchenmusik und Orgel an der Musikhochschule Lübeck und besuchte dabei die Klasse des renommierten Organisten Arvid Gast. Die Organistin belegte 2018 gemeinsam mit Lars Schwarze im Orgelspiel zu vier Händen den zweiten Preis beim internationalen Wettbewerb „Aquattromani“ im polnischen Nowy Sacz.

Das Duo erhielt außerdem im vergangenen Jahr eine eigene Rundfunkproduktion im SWR. Seit Februar dieses Jahres ist Marion Krall als Kantorin der Mannheimer Christuskirchengemeinde tätig. Der Trompeter Falk Zimmermann studierte an der Folkwanghochschule in Essen bei Wolfgang Pohle und ist bereits seit 1988 im Orchester des Nationaltheaters Mannheim engagiert.

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Von
Martin Vögele
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Das gemeinsame Musizieren in der Besetzung „Trompete und Orgel“ ist dem Instrumentalisten ein besonderes Anliegen. Neben seinen Auftritten in Oper und Konzert absolviert Zimmermann regelmäßige Gastspiele mit verschiedenen Rundfunk- und Opernorchestern und widmet sich solistischen Auftritten.

Die beiden Musiker eröffneten ihr Konzert in der gut besuchten Auferstehungskirche mit zwei barocken Werken von Johann Sebastian Bach. Bei der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ bestimmten in der Arie zunächst spielerische Läufe und Triller in der Trompetenstimme die Szenerie, ehe im Choral das bekannte Leitmotiv der Kantate in der Orgelstimme erklang. Der Choral war dabei von einem langsameren Tempo sowie kräftigen Klangfarben geprägt.

Anspruchsvolle Läufe in der Orgelstimme prägten den Orgelchoral „Kommst du nun, Herr Jesu Christ, vom Himmel herunter“, bei dem die beiden Künstler das Publikum mit großer Harmonie überzeugten. Die Darbietung des zeitgenössischen „Hymnus“ für Trompete und Orgel aus der Feder des finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara bot den Zuhörenden dann einen interessanten Kontrast. Rautavaara verband in seinen Werken Elemente verschiedenster musikalischer Stilrichtungen, ebenso lässt sich sein „Hymnus“ nicht eindeutig einer Epoche zuordnen.

Spannende Tempowechsel

Auffällig war dabei der Übergang von langsamem Tempo und mystischer Stimmung im anfänglichen „Adagio“ hin zum schnellen „Allegro“, ehe die Musiker gegen Ende wieder zu dem anfänglich langsamen Tempo zurückkehrten. Krall und Zimmermann beherrschten das anspruchsvolle Werk mit dem rhythmischen Dualismus perfekt und zauberten dabei äußerst interessante Harmonien und Klangkombinationen in das Gotteshaus.

Marion Krall bot bei der „Toccata in F“ von Dietrich Buxtehude dann als Solistin an der Orgel ihr ganzes Können auf. Bei dem barocken Werk wechselten sich mächtige sakrale Klänge mit spielerischen Passagen ab, der Einsatz der Fußpedale und die Betätigung verschiedener Register sorgten für interessante Kontraste.

Die beiden Musiker schlossen das Konzert mit Godfrey Kellers „Sonata in D“ aus dem späten 17. Jahrhundert ab. Auf ein rasches „Allegro“ folgte dabei ein eher melancholisches „Adagio“, ehe die Sonate mit einem schnellen „Allegro“ sowie einer festlichen „Gigue“ endete. Marion Krall brachte den barocken Charakter des Werkes an der Orgel dabei gut zur Geltung, Falk Zimmermann verlieh dem Schlusssatz mit strahlenden Klangfarben und schönen Trillern eine feierliche Note.

„Orgel trifft Trompete“ bildete somit einen gelungenen Abschluss der Konzertreihe in der Auferstehungskirche, auf deren nächste Ausgabe sich die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bereits freuen.

Freier Autor Ich bin seit mehr als fünf Jahren als Freier Mitarbeiter für den Südhessen Morgen tätig und übernehme momentan vor allem Konzerte, Musicals, Theaterstücke, aber auch Berichte über soziale Projekte, Schulen, kirchliche Veranstaltungen, Sportveranstaltungen und Kommunalpolitik. Die Arbeit macht mir Spaß, weil sie jeden Tag etwas Neues für mich bereithält und weil ich hierdurch das vielfältige kulturelle Angebot sowie die bunte Vereinslandschaft meiner Heimatstadt noch besser kennenlerne.

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