Corona

Kitas freuen sich über Förderbescheide

Awo-Kinderdörfel und Familienzentrum wollen Defizite bei Jungs und Mädchen nach der Pandemie ausgleichen. Zwei Projekte sollen dabei helfen

Von 
Othmar Pietsch
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Die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (vorne, 2.v.r.) überreicht die Bewilligungsbescheide an zwei Viernheimer Kitas. © Othmar Pietsch

Viernheim. Corona hat Spuren hinterlassen, die sich auch heute noch bemerkbar machen. Besonders betroffen von den Einschränkungen während der Pandemie waren Kinder und Jugendliche, die ihre Kontakte mit Gleichaltrigen einschränken mussten. Sport, Spielen und Reisen waren kaum möglich.

Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ soll möglichen Auswirkungen nun entgegengewirkt werden. Auch zwei Projekte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) erhielten eine Unterstützung. Mit dem Geld werden das Projekt mit Zirkus Palleti im Familienzentrum Kirschenstraße und das „Walderlebnis mit einer Naturpädagogin“ in der Kita Awo-Kinderdörfel gefördert.

Gestern wurden die Förderbescheide von Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und für den Fachbereich Bildung, Betreuung und Erziehung zuständig, übergeben. „Das sind für mich die schönsten Termine, wenn ich solche Bescheide verteilen kann“, sagte sie. Der Kreis Bergstraße habe fast eine halbe Million Euro aus diesem Fördertopf des Landes bekommen. „Das Geld wird gezielt an entsprechende Projekte verteilt“, schilderte Stolz. Wichtig sei, dass das Geld an der Basis ankomme, eben dort, wo man die Defizite festgestellt habe und auch beseitigen möchte. Mitgebracht hatte sie zwei Plüschdrachen namens „Nila“, sie sind Maskottchen des Kreises Bergstraße.

4950 Euro für das Zirkusprojekt

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Das Awo-Familienzentrum Kirschenstraße erhielt 4950 Euro für sein Zirkusprojekt. Anfang Oktober kommen drei Artisten des Mannheimer Zirkus Paletti eine Woche lang nach Viernheim, um zusammen mit sechs Mitarbeitern der Einrichtung im Zirkuszelt auf dem Außengelände ein Programm zu erarbeiten.

Teilnehmen dürfen 50 Kindergartenkinder, darunter alle Schulanfänger. Viele Kinder hätten nach Corona einen signifikant höheren Förderbedarf bei der Sprache, der Grob- und Feinmotorik sowie einen höheren Aufmerksamkeits- und Zuwendungsbedarf bei der sozialen und emotionalen Entwicklung, sagt Thomas Sebert, Leiter des Familienzentrums. Am Freitag, 13. Oktober, veranstaltet die Einrichtung dann eine große Zirkusvorstellung, zu der alle Kinder und deren Eltern eingeladen sind. „Im Sinne der Nachhaltigkeit wird das Projekt aber auch danach fortgesetzt,“ sagt Sebert. Das Ziel ist: Am Ende soll sich jedes Kind als Zirkusartist ausprobiert haben.

Im Kinderdörfel hat man sich für „Walderlebnistage“ entschieden. „Draußen sein hat durch die Einschränkungen und Hygienebeschränkungen während der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen“, sagt Kinderdörfel-Leiterin Andrea Daniel. „Wir waren viel unterwegs, da die Einrichtung direkt am Feldrand liegt und der Wald nur wenige Meter entfernt ist.“ Dort konnten sich die Kinder frei entfalten und auch mal laut sein. Vielen Kinder hätten während der Pandemie isoliert gelebt. „Für sie wollen wir die positiven pädagogischen Effekte der Natur nutzen, um sie in der Gruppe zu stabilisieren, aber auch früh für schützenswerte Orte und kostbare Lebensräume zu sensibilisieren“, sagt Daniel. Das Projekt wird mit 5500 Euro unterstützt.

Fachliche Begleitung gibt es von Hedu-Naturerlebnispädagogik, die eine Multiplikatorenschulung über ökologische Zusammenhänge mithilfe von Vertrauensübungen, Kooperationsspielen, Gewaltpräventionsübungen oder Abenteueraktionen anbietet.

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