Parteien II

Heftige Kritik an der Berliner Ampel

Stellvertretende JU-Bundesvorsitzende Anna Köhler spricht beim Neujahrsempfang der CDU

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JR
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Ein paar Leckereien zum Dank: Torben Kruhmann und Anna Köhler. © Othmar Pietsch

Viernheim. Nach einer dreijährigen Pause aus den bekannten Gründen konnte der Stadtverband der Viernheimer Christdemokraten endlich wieder seinen traditionellen Neujahrsempfang durchführen. In der Kulturscheune hielt Anna Köhler, stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Union, die Festrede und übte dabei heftige Kritik an der Ampelkoalition im Bund. Sophia Kramer von der Musikschule Viernheim untermalte die Veranstaltungen am Flügel musikalisch.

Torben Kruhmann, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, freute sich über die gute Resonanz. Unter den Gästen weilte auch Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler, der Erste Stadtrat Jörg Scheidel und dessen früherer Vorgänger Martin Ringhof. „Tradition bei unseren Empfängen ist auch, dass wir immer wieder andere Festredner präsentieren können. Damit gibt es jedes Mal andere Themen und unterschiedliche Sichtweisen, sagte Kruhmann.“

Er bilanzierte die jüngere Vergangenheit und blickte auch in die Zukunft. Russlands Krieg gegen die Ukraine nahm hierbei breiten Raum ein. Man dürfe allerdings die inneren Probleme nicht aus den Augen verlieren. „Positiv ist, dass sich immer mehr Menschen einbringen, viele davon ehrenamtlich. Viernheim konnte endlich die mehrere Jahre diskutierte Rathausfrage klären. In Sachen Kinderbetreuung und öffentlichem Personennahverkehr gibt es Verbesserungsbedarf. Außerdem würden wir uns gerne für den Hessentag bewerben. Hierzu gibt es Mitte Februar in Viernheim ein Treffen ehemaliger Ausrichterstädte“ erhofft sich Kruhmann neue Impulse.

Am liebsten abschalten

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red
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Anna Köhler begann ihre Festrede mit deutlicher Kritik an der Bundesregierung, sie würde die Ampel schon nach einem Jahr am liebsten abschalten. „Die von Bundeskanzler Scholz verkündete Zeitenwende ist bisher ausgeblieben. Die Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt, dass auch Deutschland von anderen Nationen abhängig ist. Deshalb müssen auch die Beziehungen zu China auf den Prüfstand“, fordert die junge Christdemokratin. Kopfschütteln habe die Unterstützung der Ukraine ausgelöst. „5000 Helme waren nur peinlich, genau so wie das Lambrecht-Video an Silvester. Auch mit schweren Waffen hat sich die Regierung zunächst schwergetan. Andererseits ist die Zustimmung zur Bundeswehr so hoch wie nie.“ Damit aber nicht genug, das Bürgergeld, die Laufzeit der Atomkraftwerke, der Gaspreisdeckel waren weitere Kritikpunkte. Auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz wurde nicht verschont, der sich einige unangebrachte Aussagen geleistet habe.

Der 30-jährigen Rechtsanwältin aus Sandhausen unterlief allerdings auch ein kleiner Fauxpas, der letztendlich zu Heiterkeit führte. „Ich habe in der Vorbereitung die Kulturscheune gegoogelt, und da wurde auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht angezeigt. Das hat mich dann doch irritiert“. Torben Kruhmann lieferte die Erklärung, „Frau Lambrecht kommt aus Viernheim.“ Das war Anna Köhler nicht bekannt gewesen.

Am Ende erklang traditionell die Nationalhymne. Danach wurden bei einem kleinen Sektempfang weitere Neujahrswünsche ausgetauscht und geplaudert. JR

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