Sport

Handballer aus Viernheim sehen Dänemark auf dem EM-Thron

Die Handballer des TSV Amicitia in Viernheim sind sich einig: Sie sehen in Dänemark den großen Favoriten auf den EM-Sieg. Und sie wollen die Spiele, die zum Teil in Mannheim stattfinden, mitverfolgen

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Sandra Usler
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TSV-Amicitia-Jugendspieler Paul Föhr fiebert im Trikot von Juri Knorr den Auftritten des deutschen Teams entgegen. © S. Usler

Viernheim. „Dänemark.“ Die Viernheimer Handballer müssen nicht lange überlegen und sind sich einig, wenn sie nach dem Favoriten auf den Titelgewinn gefragt werden. Am Mittwoch, 10. Januar, beginnt die Handball-Europameisterschaft im eigenen Land, auch mit Spielen in der Mannheimer SAP Arena. Klar, dass die Handballer des TSV Amicitia dem sportlichen Großereignis entgegenfiebern.

„Die EM in Deutschland eine super Sache für den Handball“ fasst Christian Müller, Trainer der Badenliga-Herren, die Stimmung bei den Viernheimern und wahrscheinlich im ganzen Land einfach zusammen. Der Coach will so viele EM-Spiele wie möglich am Fernseher verfolgen. „Vor Ort kann ich nicht sein, da wir an den Spieltagen selbst Training haben“, bedauert er.

Handballer aus Viernheim wollen EM-Spiele im Fernsehen schauen

Auch Abteilungsleiter Jochen Hinz und Jugendleiter Oliver Föhr wollen so viele Spiele wie möglich am Fernseher anschauen, weil ihnen mit Familie, Beruf sowie Vereinsaufgaben wenig Zeit bleibt für einen Arena–Besuch in Mannheim. „Aber auch zuhause mit Familie und Freunden kann man jedes Tor unserer Nationalmannschaft gebührend feiern“, ist Föhr überzeugt.

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Er weiß aber, dass die Jugendspieler dem Ereignis regelrecht entgegenfiebern: „Viele unserer Kids haben sich Karten für ein Spiel in der SAP Arena gesichert und werden mit Sicherheit auch die Spiele ihrer Idole auf der Mattscheibe verfolgen und fest die Daumen drücken“, berichtet er.

Viernheimer Handballer haben Haus angemietet

Der Vereinsvorsitzende Peter Hoffmann weilt derzeit in Tirol. Rund 20 Handballer aus Viernheim haben sich dort ein Haus gemietet. „Wir werden das erste Spiel der Deutschen gemeinsam gucken.“

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Am nächsten Dienstag ist eine Abordnung der Handballer dann live in der SAP Arena. Mit dabei ist auch der stellvertretende Abteilungsleiter Ralf Schaal. „Live dabei zu sein ist einfach genial, und man kann EM-Luft schnuppern“, erklärt Schaal. Herren-Cotrainer Mirco Ritter schaut sich die Mannschaften der Vorrundengruppe B schon am Freitag in Mannheim an.

Bei der Frage nach dem Favoriten auf den Gewinn der Europameisterschaft sind sich die Experten absolut einig. Dänemark wird nach der Meinung der Viernheimer am Ende jubeln. „Die wollen den Makel, bei den letzten Europameisterschaften nicht abgeliefert zu haben, ausmerzen und sich diesmal den Titel holen“, ist sich Hinz sicher

Handballer aus Viernheim sehen die DHB-Mannschaft nicht als Topfavorit

Christian Müller und Oliver Föhr rechnen auch mit Frankreich, Peter Hoffmann zählt noch Schweden zum Favoritenkreis. Dahinter könnte schon die deutsche Mannschaft kommen. Dem DHB-Team trauen die Viernheimer einiges zu, auch wenn es nicht für eine Topplatzierung reichen werde.

„Die deutsche Mannschaft hat eine gute Mischung aus Jungen und Alten, gehört aber für mich (noch) nicht zu den Top Vier“, sagt Hinz, räumt aber ein: „Mit einer entstehenden Euphorie und getragen vom Publikum kann es aber auch bis ins Halbfinale gehen.“ Mirco Ritter hat die gleiche Meinung: „Deutschland ist aktuell keine Spitzenmannschaft. Aber im eigenen Land mit dem achten Mann im Rücken kann das Halbfinale durchaus drin sein.“Auf die Hilfe der Anhänger setzt auch Oliver Föhr: „Wenn der Teamspirit stimmt und die Unterstützung der Fans im Rücken passt, kann es weit gehen.“ Ähnlich sieht es Peter Hoffmann: „Eine gute Platzierung unserer Mannschaft wäre das Viertelfinale. Danach könne alles passieren.“

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Ralf Schaal hängt die Erwartungen nicht zu hoch. „Trotz Heimvorteil glaube ich nicht, dass Deutschland eine große Rolle spielt, auch wenn ich es mir wünschen würde. Es fehlt uns auf den entscheidenden Positionen an Weltklassespielern.“

Handball-EM ist Chance für junge Spieler

Christian Müller freut es, „dass im deutschen Team jetzt auch mal die jungen Spieler, vielleicht auch aus der Not heraus, die Möglichkeit bekommen. Klar fehlt hier die Erfahrung, diese bekommen die Spieler allerdings nur, wenn sie auf die Platte dürfen“.

Ob sich die Handball-EM auch auf die Vereine auswirkt und es einen weiteren Aufschwung für den Sport geben wird, können die Viernheimer schwer einschätzen. „Ich hoffe natürlich, dass viele Jugendliche den Weg in die Halle finden und sich vom Sport begeistern lassen“, bleibt Müller zurückhaltend. Wenn die Nationalmannschaft positive Ergebnisse liefere und ein gutes Turnier spiele, könne es durchaus einen Schub geben, finden Hoffmann und Ritter. Jugendleiter Föhr ergänzt: „Die WM der Frauen, bei der der DHB den sechsten Platz belegt hat, wurde gar nicht im öffentlichen Fernsehen übertragen. Das ist sehr schade, da gerade im weiblichen Bereich bei der Anzahl von Spielerinnen noch Luft nach oben ist.“

Für Schaal ist für einen Handballboom nicht das Abschneiden der Nationalmannschaft entscheidend, sondern wie sich die Vereine vor Ort präsentieren. Da kann Hinz nur zustimmen: „Wir in Viernheim haben den Handball-Boom dank unserer guten Arbeit schon länger.“

Freie Autorin

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