Ringen

Derby-Erfolg lässt Fans jubeln

Stemm- und Ringclub feiert gegen den RKG Reilingen-Hockenheim einen knappen 12:11-Sieg in der zweiten Bundesliga

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JR
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Sebastian Schmidt (l.) musste gegen den aktuellen U23-Vize-Europameister, Joshua Moordion, eine 0:2-Niederlage hinnehmen. © SRC

Viernheim. Nach zwei knappen Niederlagen zum Rundenbeginn konnten die Athleten des Stemm- und Ringclubs (SRC) in der zweiten Bundesliga endlich den ersten Sieg feiern. Der fiel mit 12:11 im Derby gegen die RKG Reilingen-Hockenheim zwar denkbar knapp aus, wurde dafür aber umso mehr gefeiert. Die zahlreichen Zuschauer in der gut besetzten Waldsporthalle, unter denen sich viele Gästefans befanden, hatten die Ringkampfarena bei den vielen spannenden Kämpfen aber schon zuvor in einen Hexenkessel verwandelt.

„Das war einer der besten Kämpfe, die ich in den vergangenen Jahren hier in der Waldsporthalle erlebt habe, nicht nur wegen unseres Sieges. Die Besucherzahl war hervorragend und auf der Matte ging es spannend zu. Es war Werbung für diese Sportart und niemand musste sein Kommen bereuen. Dass die Entscheidung im letzten Kampf dann auch noch zu unseren Gunsten gefallen ist, war natürlich die Kirsche auf der Torte“, gab sich der SRC-Vorsitzende Peter Neuß schon fast euphorisch.

Den besseren Start erwischten die Gäste. Akaki Osiashvili konnte sich im freien Stil bis 57 Kilogramm gegen den stilfremd eingesetzten Cristian Vagiunic knapp mit 2:1 durchsetzen. Weil es dafür aber nur einen Mannschaftspunkt gab, hatte sich die Umbesetzung für die Hausherren gelohnt. Danach gewann Adam Varga im griechisch-römischen Schwergewicht bis 130 Kilo gegen Stephan David (RKG) mit 2:0 und konnte damit zum 1:1-Zwischenstand ausgleichen.

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JR
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Die Schulterniederlage von Eigengewächs Nils Gerber im Greco bis 61 Kilo gegen den Moldawier Igor Chichioi hatten die SRC-Verantwortlichen eingeplant. Dass der Kampf aber schon nach vier Sekunden beendet war wohl eher nicht. Auch wenn es sich komisch liest, musste die anschließende 0:2-Niederlage von Sebastian Schmidt gegen Joshua Moordion im Freistil (bis 98 Kilo) als Erfolg gefeiert werden. Die Gäste hatten ihrem U23-Vize-Europameister und Deutschen Vizemeister (2022) sicher mehr zugetraut.

Vor der Pause war Viernheims iranischer Neuzugang Mohammad Motlagh-Paskeh im Freistil bis 66 Kilo gefordert. Der 5:1-Erfolg über Sergiu Lupasco brachte zwei Zähler für die Mannschaftswertung. Zur Halbzeit stand es deshalb 3:6.

Ein besonderes Flair kam in die Waldsporthalle, als Olympiaringer Denis Kudla die Matte betrat. Im Kampf gegen Lokalmatador Florian Scheuer im Greco bis 86 Kilo tat sich der mehrfache Medaillengewinner allerdings unerwartet schwer, was natürlich ein Verdienst des gut eingestellten Gegners war. Nach sechs Minuten hieß es 1:14, was Kudla nur drei statt der erhofften vier Zähler einbrachte.

Aber auch SRC-Dauerbrenner Pascal Hilkert musste sich im Greco (71 Kilo) mit drei Mannschaftspunkten begnügen. Am Ende stand es zwar 10:0, was für einen Sieg durch technische Überlegenheit allerdings nicht ausreichte. Dafür war der Kampfabend wieder spannend geworden. Beide Vereine rückten nach dem verdienten 6:2-Sieg von Matthias Schmidt im Freistil bis 80 Kilo gegen Thilo Dicker noch enger zusammen. Die Spannung war vor den beiden abschließenden Kämpfen nicht mehr zu überbieten. Für Yannick Ott vom SCR ging es im Freistil bis 75 Kilo darum, dem Gegner möglichst wenig Punkte zu überlassen. Nachdem der Viernheimer im vergangenen Jahr gegen den deutschen Juniorenmeister Alan Golmohammadi alle vier Zähler abgeben musste, hieß es diesmal nur 3:10, was den Gästen zwei Punkte einbrachte.

Als sich Alexandru Dosoftei und Tamirlan Bicekuev vor dem finalen Vergleich im Greco bis 75 Kilo die Hände reichten, stand es 11:8 für Reilingen-Hockenheim. Den Gästen genügte also ein einfacher Sieg, die Südhessen benötigten mindestens drei Zähler für ein Unentschieden. Nach nur 85 Sekunden war der Kampf aber bereits entschieden, und zwar zugunsten des Viernheimers. Dosoftei packte sein ganzes Repertoire aus und durfte beim Stand von 15:0 durch technische Überlegenheit jubeln. Noch lauter wurde es auf den Rängen, wo die einheimischen Fans lang anhaltenden Applaus spendeten.

Im Vorfeld des Wettkampfes hatten bereits zwei Kämpfe stattgefunden. Dabei verlor die Verbandsligamannschaft des SRC Viernheim ihren Heimkampf gegen den SV 98 Brötzingen mit 15:20. Jubeln durften dagegen die Schüler der Kampfgemeinschaft SRC Viernheim-AC Ziegelhausen nach dem 30:16-Erfolg über die RKG Reilingen-Hockenheim. JR

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