Rhein-Neckar-Zentrum

Das sagen Kunden über den Verbleib von Galeria-Kaufhaus in Viernheim

Nach langen Monaten des Hoffens und Banges ist es nun gewiss: Galeria darf im Viernheimer Rhein-Neckar-Zentrum bleiben. Das sagen Kunden und Angestellte dazu

Von 
Othmar Pietsch
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Das Kaufhaus Galeria bleibt dem Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim  erhalten, sehr zur Freude der Kunden und anderen Ladenbesitzern. © Othmar Pietsch

Viernheim. Das Kaufhaus Galeria bleibt dem Rhein-Neckar-Zentrum und damit auch Viernheim und der Region erhalten. Als vor einigen Tagen die Rücknahme der Schließungspläne bekannt wurde, kannte der Jubel beim Personal und der Filialleitung keine Grenzen.

Zuvor hatten sich auch die Gewerkschaft, Kunden und die Stadt für den Erhalt starkgemacht. Wir haben einige Meinungen eingeholt, wobei neben der Freude auch Veränderungen angemahnt wurden.

„Wir gehen nur ab und zu in die Galeria, wenn wir gerade im Einkaufszentrum sind“, sagt ein junges Ehepaar aus Viernheim, das gerade mit ihrem Kind vom Einkaufen aus dem Kaufhaus kommt. „Hier findet man zwar viele Dinge, aber irgendwie ist alles durcheinander angeordnet. Da gibt es neben Kleidung, Süßigkeiten und Sektflaschen, das passt irgendwie nicht zusammen“, bemängeln sie. Trotzdem seien sie froh, dass es die Galeria weiter gibt, schon allein wegen der vielen Arbeitsplätze.

Hoffen auf Öffnung des Restaurants

Luciano Scioni von Eiscafé „Dolce & Salato“ hat sich ebenfalls über den Erhalt gefreut. „Das ist für das gesamte Zentrum sehr gut, ist es doch ein Geschäft der ersten Stunde und praktisch eine Institution. Hoffentlich wird auch das Restaurant wieder geöffnet, denn jeder Leerstand ist schlecht“, sagt der frisch gebackene Gastronom.

Arbeitsplätze bleiben erhalten

Für ein älteres Ehepaar aus Mannheim-Gartenstadt kam die Nachricht, dass das Warenhaus geöffnet bleibt, überraschend. „Wir hatten uns schon mit der Schließung abgefunden. Das wäre sehr schade gewesen, denn wir gehen dort gerne einkaufen.“ Die Ware sei in Ordnung und das Personal freundlich und hilfsbereit. „Deshalb freut es uns besonders, dass die vielen Arbeitsplätze erhalten bleiben“, sagen sie.

Auch Centermanager Dani Marquardt fiel ein Stein vom Herzen, als er von der Entscheidung der Konzernführung erfuhr. „Es ist wichtig, dass so ein Großmieter erhalten bleibt und Galeria am Standort festhält. Hierzu kann man die Entscheider nur beglückwünschen“, sagt er.

Gibt es neue Investitionen?

Er hoffe aber, dass jetzt wieder in das Kaufhaus investiert werde, denn die eine oder andere Sache müsse schon „aufgehübscht werden“. Offen sei noch die Frage, was mit dem Restaurant „Le Buffet“ geschieht. „Der bisherige Betreiber ist ja ausgestiegen. Hoffentlich kann ein anderer Gastronom das Speiselokal schnell wieder zum Leben erwecken“, sagt Marquardt.

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Am lautesten haben die Angestellten der Galeria gejubelt, als die Rettung verkündet wurde. Das Ereignis wurde gleich mit Champagner gefeiert. Filialgeschäftsführerin Fitore Gashi erinnert sich an die Euphorie, aber auch an die Erleichterung und so manche Träne der Freude in den Gesichtern.

Bürgermeister unterstützte Beschäftigte

„Seit sechs Monaten warten wir gemeinsam auf diese Entscheidung - und das Warten hat sich gelohnt. Wir freuen uns, dass wir weiter in Viernheim dabei sind“, sagte sie. Ihr Team und sie hätten eine schwierige Zeit hinter sich, die von Unsicherheit gekennzeichnet gewesen sei. „Aber es hat sich gezeigt, dass wir gemeinsam stark sind und gemeinsam alles schaffen können“, so Gashi.

Das Engagement und das Durchhaltevermögen habe sich ausgezahlt, „auch die Unterstützung durch die Gewerkschaft und den Betriebsrat. Ein besonderer Dank gilt auch Bürgermeister Matthias Baaß, der viele Gespräche an unterschiedlichen Stellen geführt hat.“

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Trotz Kündigung und drohender Filialschließung seien die Mitarbeiter hoch motiviert. „Wir sind in den letzten Monaten zusammengewachsen und bereit, die kommenden Herausforderungen zu meistern“, so Gashi weiter. Von 70 Mitarbeitern seien nur sechs gegangen, drei davon wollten aber wiederkommen. Jetzt gelte es mit Hochdruck den Laden wieder hochfahren, um mit neuer Ware begeistern zu können und für das Weihnachtsgeschäft gewappnet zu sein.

Freier Autor

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