Städtebau

Alle 95 Wohnungen schon längst vermietet

Baugenossenschaft Viernheim schließt Projekt im Kirschgarten mit einem Passivhaus ab / Künftige Gebäude sollen noch weniger Energie verbrauchen

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Das Interesse im Quartier ist groß: Die Baugenossenschaft stellt das neue Passivhaus in der Kirschenstraße 120 vor. © Othmar Pietsch

Viernheim. Mit dem Neubau des Passivhauses Kirschenstraße 120 im Quartier Kirschgarten hat die Baugenossenschaft Viernheim das Entwicklungsprojekt im Norden der Stadt nach elf Jahren abgeschlossen. In dem einst als „Texasviertel“ verrufenen Gebiet ist nichts mehr zu sehen von den alten Wohnblocks und kleinen Bungalows. Dort stehen jetzt mehrere moderne Gebäude mit insgesamt 95 Wohnungen.

„Für die Mehrzahl der einstigen Bewohner wurden neue Wohnungen im Stadtgebiet gefunden, keinem einzigen Mieter wurde wegen des Neubauprojektes gekündigt“, berichtete Vorstandsmitglied Klaus Sax beim Rundgang mit Michaela und Michael Klein. Das Ehepaar wohnt schon seit vielen Jahren nur wenige Meter entfernt in der Kirschstraße in einem Reihenhaus und zeigte großes Interesse an dem Neubau. „Da würden wir auch gerne einziehen.“

„Leider waren alle Wohnungen schon während der Baumaßnahmen vermietet worden. Platz gibt es nur, wenn jemand auszieht.“ Sogar für das nächste Bauvorhaben in der Gudrun-Pausewang-Straße im Gebiet Bannholzgraben II gebe es schon Anfragen, obwohl dort noch nicht einmal angefangen wurde, schilderte Sax die Situation.

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Wie alle anderen Neubauten im Kirschgarten wurde auch das letzte Gebäude im energiesparenden Passivhausstandard gebaut. Zwar wird auch dort für die Heizung und das Warmwasser Gas verwendet, der Verbrauch liegt jedoch weit unter denen von Gebäuden mit anderer Bauweise. „Im Bannholzgraben werden wir ganz auf Gas verzichten. Dort sorgt eine Photovoltaikanlage für Strom und in Verbindung mit einer Wärmepumpe und einer Fußbodenheizung für angenehme Temperaturen“, kündigte Rolf Sax an. Der erhöhte technische Aufwand schlägt sich zwar in der Kaltmiete nieder, dafür sind die Nebenkosten vergleichsweise gering.

Das barrierearme Mehrfamilienhaus besteht aus zehn Wohnungen mit zwei und drei Zimmern plus Bad, Küche und Balkon oder Terrasse auf 70 bis 90 Quadratmetern sowie Keller und Waschmaschinenraum. Dazu kommt ein Fahrstuhl.

Die Dachfläche wurde den Stadtwerken Viernheim für den Betrieb einer Solaranlage zur Verfügung gestellt. Die in der Kirschstraße 120 installierte Anlage hat ein Leistungsvolumen von rund 30 Kilowatt/Peak und wird rund 30 000 Kilowattstunden Strom produzieren. Dies dürfte dem Haushaltsstrombedarf der zehn Wohnungen in dem Gebäude entsprechen.

Zu den Wohnungen gehören auch Parkplätze und ein abgeschlossener Bereich, um Fahrräder abstellen zu können. Eine Neuerung gibt es in den Außenanlagen der Kirschwegsiedlung. Zusätzlich zu den gepflegten Grünflächen wurde ein zentraler Platz mit Sitzgelegenheiten und Springbrunnen angelegt, wo sich die Bewohner treffen und kennenlernen können.

Die nächsten Projekte wird die Baugenossenschaft im Neubaugebiet Bannholzgraben II beginnen. Bis es losgehen kann, wird es allerdings noch etwas Zeit brauchen, unter anderem muss die Erschließung des Wohngebietes erst noch abgeschlossen werden. Zudem arbeitet die Genossenschaft aktuell an der Weiterentwicklung der technischen Gebäudeausstattung der Häuser. Die Häuser und Wohnungsgrundrisse werden baugleich zum nun fertiggestellten Haus Kirschenstraße 120 sein, jedoch über ein noch energieeffizienteres Konzept verfügen. Die BG verfolgt das Ziel, die ohnehin schon CO2-sparsamen Gebäude noch weiter zu verbessern und den CO²-Ausstoß nochmals zu reduzieren.

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