Kommunalpolitik

Schriesheimer Talstraße: Bessere Fußwege, schönere Grünflächen

Die Schriesheimer Talstraße soll schöner werden - darüber hat der Gemeinderat erneut lange diskutiert. Bei einer Informationsveranstaltung in der kommenden Woche sollen auch die Bürgerinnen und Bürger mitreden.

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Filip Bubenheimer
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Die Schriesheimer Talstraße war großes Thema im Gemeinderat, sie soll umfassend saniert und umgestaltet werden. © Marcus Schwetasch

Schriesheim. Die Talstraße war am Mittwoch eines der Hauptthemen im Schriesheimer Gemeinderat. Die Stadtverwaltung stellte die Entwürfe eines „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts“ (ISEK) und einer Gestaltungssatzung für das Sanierungsgebiet Talstraße vor. Für Diskussionen sorgte der außerorts miserable Zustand des Gehwegs an der Talstraße.

Mit dem ISEK arbeite die Stadt „so ein bisschen eine Pflichtaufgabe ab“, formulierte es am Mittwoch der Architekt Thomas Thiele, der das Konzept für die Stadtverwaltung entworfen hat. Da die Stadt für die Talstraßensanierung Fördermittel des Landes erhält, muss sie nachweisen, dass die Sanierung mit den Zielen für die Entwicklung der Stadt insgesamt übereinstimmt. Dazu dient das ISEK.

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Die Ziele und Maßnahmen, die das ISEK aufführt, sind aus dem gesamtstädtischen Entwicklungskonzept „Schriesheim 2030“ abgeleitet. Das ISEK setzt sich auch mit Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken im Sanierungsgebiet auseinander. Als Chance sieht der Entwurf etwa den Erhalt von historischer Bebauungsstruktur und Gebietscharakter; Schwächen liegen zum Beispiel in schlechten Fußwegen und mangelnden Grünflächen.

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bub
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Auch die Meinung der Bürgerschaft soll in das ISEK einfließen. Am Mittwoch, 5. Juli, lädt die Stadt um 18 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle ein. Insgesamt, sagte Thiele, werde die Bürgerbeteiligung aber schlank ausfallen, weil die Bürger schon in die Erarbeitung von „Schriesheim 2030“ einbezogen waren.

Gestaltungssatzung geplant

Damit das Sanierungsgebiet seinen Charakter behält, will der Gemeinderat außerdem eine Gestaltungssatzung für die Talstraße und die parallel verlaufende „Schmale Seite“ erlassen. Die Satzung regelt etwa, wie bei (Um-)bauten Dächer oder Fassaden gestaltet werden müssen - laut Satzungsentwurf müssen Dächer zum Beispiel eine Neigung von mindestens 40 Grad haben, Balkone zur Straße hin sind verboten. Der Entwurf enthält auch Vorschriften zu Solaranlagen, die laut Bauamtsleiter Markus Dorn aber einiges an Flexibilität bieten.

Da der Gemeinderat die Gestaltungssatzung bereits nicht-öffentlich diskutiert hatte, wurde auf eine Aussprache verzichtet; die weitere Aufstellung der Satzung wurde einstimmig beschlossen. Bevor der Rat die Satzung verabschiedet, kann die Öffentlichkeit den Entwurf - auch online - einsehen und Stellungnahmen abgeben.

Recht hitzig diskutierte der Gemeinderat einen Antrag der Grünen, wonach die Stadt „dafür sorgen“ möge, dass der Fußweg an der Talstraße vom Hotel Scheid bis zum Waldschwimmbad ausgebessert wird. Vor allem CDU und Freie Wähler zeigten sich verärgert: Der gesamte Gemeinderat wolle die Ausbesserung des Weges. Es sei aber bereits ausgiebig besprochen worden, dass außerorts das Land für den Unterhalt und die Beschilderung des Wegs zuständig sei. Die Stadt könnte die Ausbesserung zwar übernehmen, würde dann aber auch fünf Jahre lang haften; außerdem fehle es an Personal. Christian Wolf (Grüne) wollte den Antrag so verstanden wissen, dass sich die Stadt beim Land für die Ausbesserung einsetzen soll. Laut Bürgermeister Christoph Oeldorf kümmert sich die Stadtverwaltung bereits darum. Letztlich stimmten nur die Grünen für den Antrag, der daher keine Mehrheit fand.

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