Schriesheim macht Bestattungen im Wald möglich

Schriesheim. Heinz Waegner gilt als Vater der Idee eines Bestattungswaldes auch in Schriesheim. Insofern beobachtet der nach wie vor engagierte grüne Altstadtrat interessiert jeden Schritt, durch den das Projekt seiner Verwirklichung näher kommt. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates konnte er verfolgen, wie es damit ein weiteres Stück vorangeht. Denn nun wurden weitere rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen: Anpassung der Friedhofssatzung und Beschluss über die Gebührenordnung.

Im Mai 2020 hatte das Stadtparlament mehrheitlich entschieden, auf einem 28 Hektar großen Gebiet auf der Kipp in Altenbach auch in Schriesheim einen Bestattungswald zu errichten. Im Oktober des gleichen Jahres erfolgte die Vergabe an die Firma RuheForst als Betreiber.

Im vergangenen Jahr wurden Bodenproben genommen, um zu prüfen, ob das Gelände für die Beisetzung von Urnen geeignet ist. Das Umweltbundesamt empfiehlt, bei einem pH-Wert von unter 4,2 darauf zu verzichten. Ergebnis: Keine der Proben hatte den dafür kritischen pH-Wert von 4,2 unterschritten.

Auch Auswärtige zugelassen

Die jetzigen Beschlüsse betrafen vor allem die Friedhofssatzung. Wichtigste Neuerung: Bislang sieht das Regelwerk vor, dass ausschließlich Schriesheimer Bürger auf den Friedhöfen der Stadt beigesetzt werden sollen. „Für den neuen Friedhof RuheForst (Bestattungswald) soll von diesen Regelungen abgewichen werden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Damit wird möglich, dass nunmehr auch Personen von außerhalb hier bestattet werden können.

Der Gemeinderat stimmte zu – mit Ausnahme von AfD-Stadtrat Thomas Kröber. Dieser erachtete die Zahl der Probebohrungen als zu gering und äußerte daher die Vermutung, dass bei mehr Proben pH-Werte unterhalb der kritischen Grenze entdeckt würden. Bürgermeister Christoph Oeldorf entgegnete, nach Aussage der Fachleute seien Zahl und Ergebnisse der Messungen ausreichend: „Weitere Bohrungen sind daher von uns nicht geplant.“