Schriesheim

Hubert Aiwanger spricht beim Schriesheimer Mathaisemarkt

Der Festredner der traditionellen Mittelstandskundgebung steht fest. Es ist der bayerische Wirtschaftsminister, der auch durch das legendäre Singspiel auf dem Nockherberg bekannt ist

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Konstantin Groß
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Aiwanger (l.) 2019 in Hirschberg mit dem damaligen Bürgermeister Just. © Gross

Schriesheim. Festredner der traditionellen Mittelstandskundgebung auf dem Schriesheimer Mathaisemarkt am 6. März ist der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Die Zusage des stellvertretenden Ministerpräsidenten, der zugleich Bundesvorsitzender der Freien Wähler ist, bestätigte der Vorsitzende des Schriesheimer Bundes der Selbstständigen, Rolf Edelmann, am Montagabend am Rande einer vorbereitenden Sitzung zur Mathaisemarkt-Gewerbeschau.

Der BdS-Landesverband ist Ausrichter der Veranstaltung im Festzelt, die als eine der Attraktionen des großen Volksfestes der Region gilt. Die Liste der bisherigen Festredner umfasst Polit-Größen wie Franz Josef Strauß, Helmut Kohl, Edmund Stoiber und Guido Westerwelle. In den Jahren vor Corona gelang es dem BdS jedoch immer weniger, bekannte Gesichter zu gewinnen.

Mit Hubert Aiwanger jedoch konnte jetzt ein Redner verpflichtet werden, der als „Typ“ bundesweit bekannt ist – auch durch das legendäre Singspiel auf dem Nockherberg, wo er als „Hubsi“ neben Horst Seehofer, Markus Söder & Co. eine der seit Jahren am meisten dargestellten Figuren ist. Kabarettisten hier und anderswo imitieren vor allem, wie Aiwanger versucht, trotz seines ausgeprägten bayerischen Dialektes Hochdeutsch zu sprechen.

Aber der 52-jährige Bauernsohn ist im harten politischen Geschäft keineswegs zu unterschätzen, sondern vielmehr ausgesprochen erfolgreich: So schaffte es der gelernte Agraringenieur nicht nur, bei der Landtagswahl 2018 der bis dahin allmächtigen CSU so viele Stimmen abzujagen, dass sie zu einer Koalition mit den von ihm geführten Freien Wählern gezwungen war; er machte diese vielmehr auch bundesweit zu einer nicht mehr zu vernachlässigenden politischen Größe. Für die im Oktober anstehende Landtagswahl in Hessen etwa liegen sie in Umfragen bei bis zu drei Prozent.

Schlagzeilen machte zuletzt seine Haltung zu Corona. Mitte 2021 teilte er mit, dass er immer noch nicht gegen Covid-19 geimpft sei. Nach Kritik an dieser mangelnden Vorbildfunktion als Politiker warnte er vor einer „Apartheidsdiskussion beim Impfen“; dafür wurde er von Ministerpräsident Söder scharf gerügt. Am 11. November 2021 gab Aiwanger bekannt, dass er sich nunmehr gegen Covid-19 habe impfen lassen.

Aiwanger kennt die Region. 2019 etwa war er in Hirschberg, um dort im Landtagswahlkampf den Wahlkreiskandidaten Bernd Barutta zu unterstützen und sich ins Gästebuch der Gemeinde einzutragen.

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