"Man hat hier ja einen wunderbar gelegenen Arbeitsplatz", schmunzelt Günther Förster. "Ich komme jedenfalls immer noch jeden Tag gerne zum Dienst", bekennt der Leiter der Sozialen Heimstätte Talhof in Schriesheim gestern im Gespräch mit dem "MM". Heute sicher ganz besonders, besteht doch Grund zum Feiern: Förster kann nämlich sein 25. Dienstjubiläum als Mitarbeiter der wertvollen Einrichtung begehen.
Und das, obwohl dem 1961 geborenen Heidelberger dieser Berufsweg nicht unbedingt vorgezeichnet ist. Zunächst absolviert er nämlich eine Ausbildung zum Mechaniker. Schon bald spürt er jedoch, dass eine allein handwerkliche Tätigkeit ihn nicht recht auszufüllen vermag. So beginnt er ein Studium an der Fachhochschule, dass er als Diplom-Sozialpädagoge abschließt. Ein "Master"-Abschluss komplettiert schließlich seine breite Qualifikation.
Seit 2011 Leiter der Einrichtung
Mit dieser beginnt Förster 1992 seine Tätigkeit in der acht Jahre zuvor gegründeten Einrichtung unter Leitung von Werner Klann; als dieser sie 1990 an Heidi Morath weitergibt, wird Förster deren Stellvertreter und am 1. Juli 2011 ihr Nachfolger - "mit Kribbeln im Bauch und Herzklopfen", wie er beim Gottesdienst zu seiner Amtseinführung bekennt.
Die Zahl der hier wohnenden und betreuten Menschen beträgt damals wie heute 48. Doch die Arbeit mit ihnen ändert sich im Laufe der Zeit durchaus. So werden die Klienten immer jünger, weisen außerdem zuweilen eine schwierigere Persönlichkeitsstruktur als früher auf. Aber auch die Betreuung durch die 16 festangestellten Mitarbeiter ist breiter als anfangs. "Die Infrastruktur ist enorm ausgebaut worden", berichtet Förster und nennt nur als jüngstes Beispiel die Schreinerei.
Besonders freut ihn, wie gut die Einrichtung inzwischen in Schriesheim angenommen ist. Die Sorge, ja die Angst vor dem, was da kommen mag, die Anfang der 1980er Jahre sogar in eine Unterschriftenaktion gegen die Ansiedlung der Einrichtung mündet, ist längst Geschichte. Förster zitiert gerne das bekannte Wort von Alt-Bürgermeister Peter Riehl: "Der Talhof gehört zu Schriesheim."
In der Stadt angekommen
Ganz wichtig ist dem engagierten Sozialpädogen daher die Pflege der Kooperation mit Partnern außerhalb der Einrichtung. Immer wieder bedenken etwa karitativ tätige Organisationen wie etwa die Rotarier den Talhof mit ihrer Unterstützung.
Auf Grund der positiven Rahmenbedingungen hat Förster, der in Heidelberg wohnt ("Nach dem Bau des Tunnels ist die Anfahrt ja bequemer geworden"), nach wie vor große Motivation, ja Befriedigung an seiner Arbeit mit den Menschen hier, auch wenn es sich dabei um keine einfache handelt. "Aber jeder Tag bringt neue Herausforderungen", berichtet er dem "MM": "Man weiß nie, was einen am Morgen erwartet."
Für die gut elf Jahre, die auf den heute 55-Jährigen bis zu seinem Ruhestand warten, hat er denn auch noch viel vor. Auf seinem Wunschzettel stehen unter anderem die Verschönerung des Außengeländes und der weitere Ausbau der Werkstätten: "Wir müssen die Abläufe dort auf die veränderte Klientel anpassen."
Heute jedoch wird erstmal gefeiert. Dem Anlass entsprechend, haben sich Vertreter der Evangelischen Stadtmission, von der die Einrichtung getragen wird, angesagt.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/schriesheim_artikel,-schriesheim-freude-an-arbeit-mit-den-menschen-_arid,1097639.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/schriesheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html