Bombendrohung auf Schriesheimer Mathaisemarkt: So ging die Polizei vor

Schriesheim. Der unbekannte Mann, der am Sonntagnachmittag in mehreren Anrufen beim Polizeiposten Schriesheim damit gedroht hatte, eine Bombe auf dem Mathaisemarkt zu zünden, hat damit einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Es hätten sich jedoch keinerlei Hinweise auf eine konkrete Gefährdung ergeben, teilte die Polizei am Montag mit. Es wurde keine Bombe vor Ort gefunden. Der Einsatz sei gegen 18.30 Uhr beendet worden. Das Polizeirevier Weinheim hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

Die Drohanrufe gingen ab 16.15 Uhr bei der Polizei ein (wir berichteten). Zu diesem Zeitpunkt fand auf dem Mathaisemarkt der traditionelle Festumzug mit Tausenden Besucherinnen und Besuchern statt. Zahlreiche Polizei- sowie Rettungskräfte machten sich nach den Anrufen auf den Weg zum Veranstaltungsgelände.

„In Absprache mit der Stadt Schriesheim haben wir uns dazu entschieden, den Mathaisemarkt nicht zu evakuieren“, berichtete ein Polizeisprecher auf Nachfrage dieser Redaktion. An dieser Entscheidung beteiligt waren laut Sprecher der Leiter des Einsatzes auf dem Mathaisemarkt, das Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Mannheim sowie die Leitung des Polizeireviers Weinheim.

Einzelne Besucher des Mathaisemarkts waren verunsichert

Das Großaufgebot an Einsatzkräften habe jedoch einige Besucherinnen und Besucher verunsichert. „Unser Ziel war es daher, den Menschen vor Ort Rede und Antwort zu stehen. Wir wollten sie darüber aufklären, dass es diese Anrufe gab, wir aber nicht von einer konkreten Gefahr ausgehen“, so der Sprecher.

Auch Christoph Oeldorf, Bürgermeister der Stadt Schriesheim, berichtete von einem entspannten Stimmungsbild: „Glücklicherweise blieben weitestgehend panische Reaktionen aus.“ Der Einsatz habe den Veranstaltungsbetrieb nicht beeinträchtigt, so dass das Programm wie vorgesehen stattfinden konnte. Zusätzlich informierten nach Angaben des Bürgermeisters Polizei und Stadt auf ihren Online-Kanälen über die aktuelle Sachlage.

Auf den Festbetrieb in den kommenden Tagen habe das Ereignis keine besonderen Auswirkungen, versicherte Christoph Oeldorf. „Vielmehr hat es uns vor Augen geführt, wie schnell eine solche Situation eintreten kann und sicherheitsrelevante Mechanismen zum Tragen kommen.“