Schriesheim. Der Herzenswunsch vieler Altenbacher, im Ort wieder eine Nahversorgung zu bekommen, könnte vielleicht bald erfüllt werden. Eine Arbeitsgruppe hatte vor Jahren einige Eckpunkte erarbeitet, stellte aber in den Corona-Jahren ihre Arbeit ein. Jetzt hat sich das Amt für Wirtschaftsförderung der Sache angenommen und Verhandlungen mit der Firma Tegut wegen eines Teo-Ladens aufgenommen. Ortsvorsteher Herbert Kraus informierte die Ortschaftsräte in der Sitzung darüber, dass sich die Wirtschaftsförderin Nathalie Kerz auch um weitere Anbieter kümmern wolle.
Suzanne Epp (GL) lobte den Vorstoß, bedauerte aber, dass dieses Anliegen so lange gedauert habe. „Das hätte alles viel früher geschehen können“, kritisierte sie. Ortsvorsteher Kraus warb daraufhin weiter für Geduld: „Das alles wird noch länger dauern als man sich das vorstellt.“ Er verwies darauf, dass auch andere Gemeinden sich eine bessere Nahversorgung wünschten und mit Tegut in Verhandlung stünden. Er informierte darüber, dass die Anforderungen, die von Tegut gestellt werden, recht hoch seien. „Das alles kann sich noch lange hinziehen“, bemerkte er abermals.
Karl Reidinger (CDU) ging auf die Wichtigkeit einer Nahversorgung in Altenbach ein - diese könne durch Tegut gewährleistet werden. Vorrangig sei es jetzt, dem Anbieter einen geeigneten Standort anzubieten. „Man sollte jetzt am Ball bleiben“, betonte er. Als möglichen Standort schlug er den Laden bei der Arztpraxis in der Ortsmitte vor sowie eine Fläche am Buswendeplatz und regte Gespräche mit den Eigentümern an.
Karin Malmberg-Weber (SPD) sah das Problem, einen Markt nach Altenbach zu holen, in den fehlenden Parkplätzen. „Bei der Firma Tegut sollte man am Ball bleiben.“ Sie sprach sich dafür aus, das weitere Prozedere in den Händen von Wirtschaftsförderin Kerz zu belassen.
Christian Wolf (GL) verwies darauf, dass Suzanne Epp sich bereits im August mit Tegut und weiteren Läden auseinandergesetzt habe und diesbezüglich eine sofortige Bewerbung empfohlen habe. „Der Run auf Tegut ist groß und wir hätten bessere Chancen gehabt, wenn wir uns früher beworben hätten“, kritisierte er und er und rief alle zu mehr Engagement auf.
Bedarf für Carsharing zu klären
Außerdem stimmte der Ortschaftsrat einstimmig für die Wiederaufnahme einer Arbeitsgruppe, um den Bedarf eines Carsharings in Altenbach zu ermitteln. 2021 hatte die CDU den Antrag gestellt, auf dem Buswendeplatz ein Stadtmobil-Fahrzeug für monatlich 800 Euro zu stationieren und für den Einjahresvertrag 9600 Euro bereitzustellen. Zwar genehmigte der Schriesheimer Gemeinderat den Carsharingplatz, doch da die Firma Stadtmobil nur Fünfjahresverträge vergibt, wurde der Antrag zur Kostenübernahme abgelehnt. Um den Bedarf für ein Carsharing zu ermitteln, wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die während Corona nicht tagen konnte.
Feuerwehr-Pläne abgelehnt
Seit Jahren plagt die Altenbacher Wehr ihre räumliche Enge. Jetzt wurde endgültig die Planung eines Ergänzungsgebäudes auf dem vorgesehenen Grundstück abgelehnt. Das Gelände ist zu abschüssig und kann bei Regen überflutet werden. Außerdem gibt es keinen ausreichenden Stauraum vor den Hallentoren; zudem muss während des Betriebs die Straße überquert werden - ein Sicherheitsrisiko.
Ortsvorsteher Kraus informierte das Gremium, dass Alternativen gesucht werden müssten. Der Ortschaftsrat sprach sich übereinstimmend dafür aus, eine Bedarfsanalyse vorzunehmen und bei den weiteren Planungen und der Grundstückssuche den Feuerwehrkommandanten sowie den Kreisbrandmeister mit einzubeziehen.
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