Zugegeben, dieses Wochenende ist nicht gerade ideal für ein Schwimmbadfest. Doch die Ehrenamtlichen vom Förderverein Parkschwimmbad Rheinau haben schon ganz andere Stürme überstanden. Und so ziehen sie trotz Wetterunbill ihre Traditionsveranstaltung durch, allerdings mit kleinerem Programm.
Donnerstag vergangener Woche. Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Parkschwimmbad Rheinau unter Leitung ihres Vorsitzenden Christoph Hambusch beraten. Die Wetteraussichten sind schlecht: Soll man das Fest durchziehen oder absagen? Sie entscheiden sich für eine Zwischenlösung: Auf Aktivitäten im Wasser wird verzichtet, jene auf der Wiese finden statt. Also das Bambini-Fußballturnier am Samstag und der Freiluft-Gottesdienst am Sonntag, der dann sehr gut besucht ist.
Große Vorfreude bei den Kindern
Am frühen Samstagmorgen noch einmal Zweifel, ob dies die richtige Entscheidung ist. Denn es regnet, blitzt und donnert. Dann kommt die Sonne, das für 10 Uhr angesetzte Bambini-Turnier kann stattfinden. „Die Kinder haben sich ja richtig darauf gefreut“, weiß Hambusch.
Und in der Tat scheint die Sonne, gleich wieder so warm, dass der kurze Schauer geradezu als angenehm empfunden wird. Auf der Wiese hechten die Mannschaften des SC Pfingstberg und des TSV Neckarau über die Wiese, setzen einen Treffer nach dem anderen in die kleinen Tore mit Aufschrift „TSG Hoffenheim“. Sieger werden nicht ermittelt; in diesem Alter soll das Fußballspielen ganz alleine dem Spaß dienen, erläutert der Organisator.
Und Organisator ist wie bisher Volker Proffen, Chef des TSV Neckarau. Und dies ungeachtet dessen, dass er in der zurückliegenden Woche zum Stadtkämmerer von Mannheim gewählt wurde. „Warum auch nicht?“, antwortet er auf entsprechende Frage ein wenig verwundert. Und so macht er es auch diesmal.
Zum einen, weil das Ehrenamt im Verein seiner neuen Funktion nicht zuwiderlaufe. Den Vorsitz des TSV, den er seit zwölf Jahren inne hat, will er denn auch beibehalten. Immerhin ist er bereits seit Jugendzeiten dabei. Spielte im Sturm der Zweiten Mannschaft und saß „auf der Bank in der Ersten“, wie er lachend erzählt.
Ein zweiter Grund: die Unterstützung des Parkschwimmbades. Obwohl Neckarauer, ist das Rheinauer Bad und nicht der Stollenwörthweiher im Niederfeld der Ort seiner Jugend. „Wenn mein Vater von der Arbeit in der BASF kam, da hat er mich zu Hause abgeholt, und dann sind wir hierher gefahren“, berichtet Proffen und zeigt auf die Wiese auf der anderen Seite des Beckens: „Dort drüben haben wir dann gelegen.“ Und so ruft er bei der Siegerehrung, bei der alle Teilnehmer eine Medaille, eine Capri-Sun, eine Brezel und einen Gutschein für ein Eis erhalten, den Anwesenden zu: „Sagt weiter, wie schön es hier im Parkschwimmbad ist!“ Und versichert, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Natürlich zur Freude von Hambusch: „Kann nie schaden, einen guten Draht zum Kämmerer zu haben“, schmunzelt er. Immerhin, die Sanierung des Bades steht an, für die der Bund zwar 1,6 Millionen Euro gibt, aber die Stadt ihren Beitrag von 600 000 Euro noch einplanen muss.
Aus eigenen Mitteln mit 2700 Euro finanziert der Verein die Slackline. „Attraktiv für Jugendliche“, weiß Schatzmeister Michael Lange „und zwar von meinem Sohn“. Noch in dieser Saison soll sie kommen. „Es hakt nur an der Verfügbarkeit der Handwerker“, seufzt Hambusch.
Die Boule-Anlage jedoch erfährt seit Jahren null Resonanz. Auf ihrem Gelände sollen entweder die Tischtennisplatten vom Eingangsbereich oder eine Hütte für Kindergeburtstage aufgestellt werden. „Aber erst nächste Saison“, so Hambusch.
In Kürze angehen will er aber die Initiative, die als Parkplatz genutzte große Fläche vor dem Bad nach dem Vereinsgründer Paul Buchert zu benennen. „Denn ohne seinen Einsatz würde es dieses Bad nicht mehr geben“, begründet er. Den nach ihm benannten Platz könnte der 85-jährige Buchert sogar sehen: vom anliegenden Seniorenzentrum Maria-Scherer-Haus aus, in dem er wohnt.
Info: Fotostrecke unter mannheimer-morgen.de/rheinau
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