Die Vereine im Kulturhaus Käfertal müssen enger zusammenrücken: Wie Kulturhaus-Leiterin Ute Mocker mitteilt, muss das Younity Studio aus Franklin ins Haupthaus nach Käfertal ziehen, weil der Mietvertrag in der früheren Elementary School der US-Truppen von der MWSP nicht verlängert worden ist. Die Räume, in denen das sogenannte Kulturhaus II seit 2018 untergebracht war, werden für die immer weiter steigende Schülerschaft der Franklin-Grundschule benötigt.
Neue Schule zu klein
Die Stadtverwaltung hatte dem Bezirksbeirat Käfertal im Dezember angekündigt, dass die Franklin-Grundschule, die derzeit in dem neuen Stadtteil entsteht, zu klein sei – noch vor der geplanten Inbetriebnahme zum Schuljahr 2023/24 (wir berichteten). Weil der Stadtteil stetig wachse, müsse deshalb auch weiterhin die frühere Elementary School genutzt werden, in dem die Interessengemeinschaft Käfertaler Vereine das Kulturhaus II betreibt.
„Vier Jahre gab es unseren Jugendkulturtreff in Franklin. Vier Alben mit selbst geschriebenen Songs sind hier entstanden, eine ganze Reihe von Videos und zwei Theaterstücke“, sagt Mocker traurig. Auch das letzte Theaterstück mit einheimischen und geflüchteten Jugendlichen, das kurz vor Weihnachten gezeigt wurde, sei ein voller Erfolg gewesen. „Wir verstehen, dass die Schule die Räume braucht, sind aber auch traurig, dass wir als größte kulturelle Einrichtung in Käfertal nun nicht mehr im jungen Stadtteil Franklin direkt vor Ort sind und die Räume aufgeben müssen, die vor vier Jahren in einem Mehrgenerationenprojekt von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Großeltern eingerichtet wurden.“
Die Kulturhaus-Leiterin erklärt, dass Younity versuchen werde, die bisherigen Angebote Gesang, Rap, Songwriting und Capoeira im Kulturhaus im Stempelpark unterzubringen. „Das ist nur deshalb möglich, weil die bisher schon hier probenden Vereine, HC Rheingold, Mannheimer Bläserphilharmonie und RosaKehlchen große Flexibilität zeigen“, sagt Mocker dankbar. Der Umzug bedeute allerdings auch, dass das Kulturhaus auf einige Vermietungen verzichten müsse, die „zur Finanzierung des Hauses und der soziokulturellen Arbeit benötigt werden“. Das sei problematisch, „weil im Zusammenhang mit dem Umzug nicht vorhersehbare Kosten, etwa für Instrumentenschränke, damit mehrere Ensembles in einem Raum proben können, entstehen“.
Lösung für Band und Studio finden
Für das Tonstudio und die Band mit dem Katholischen Kinder- und Jugendheim St. Josef suche das Kulturhaus mit Unterstützung der Mannheimer Stadtverwaltung noch eine Lösung. Bis diese gefunden ist, probt die Band mittwochs in einem Tagungsraum des Kulturhauses. Das Tonstudio könne derzeit allerdings nur mobil aufnehmen.
Das Capoeira-Angebot mit vier Gruppen findet künftig dienstags und donnerstags statt, auch die beiden Younity-Chöre proben donnerstags im Kulturhaus Käfertal, Gartenstraße 8. „Aktuell werden Anträge zur weiteren Finanzierung des Younity Studios und eines neuen Theaterstücks mit Einheimischen und geflüchteten Jugendlichen gestellt“, so Mocker.
Die Jugendkulturarbeit im Younity Studio wurde mehrmals ausgezeichnet, unter anderem zweimal vom Bündnis für Toleranz und Demokratie, Berlin. Zu den Kooperationspartnern zählen beispielsweise die Popakademie, das Kulturamt Mannheim, das Kinder- und Jugendheim St. Josef und das Johann-Peter-Hebel-Heim.
Interessierte Sängerinnen, Songwriter, Musikerinnen und Capoeiristas sind dann ab dem 17. Januar im Kulturhaus in der Käfertaler Gartenstraße willkommen. Anmeldungen für ein unverbindliches Schnuppern in die Angebote sind per E-Mail möglich (unter info@kulturhauskaefertal.de). Ute Mocker und ihr Team würden sich über Spenden für das Kulturhaus und die IG Käfertaler Vereine freuen. Bankverbindung: Kulturhaus Käfertal/IG Käfertaler Vereine e.V. IBAN DE85 6709 0000 0001 9080 06.
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