Käfertal

Südländische Klänge und Weihnachtslieder

Konzert im Trommelpalast zweimal ausverkauft

Von 
Christian Hoffmann
Lesedauer: 
Weihnachtslieder aus vielen verschiedenen Ländern standen beim Konzert im Käfertaler Trommelpalast auf dem Programm. © Christian Hoffmann

Beim südamerikanischen Weihnachtskonzert, das aufgrund der großen Kartennachfrage stets an zwei Abenden stattfindet, schlüpfte Moderator und Perkussionist Gero Fei wieder in seine blau uniformierte Paraderolle als „Little Drummer Boy“. Diesmal rockte jedoch an seiner Seite künstlerischer Nachwuchs, nämlich sein E-Gitarre spielender Sohn Leon Schuh als „Little Guitar Boy“, der mit seiner limitierten lilafarbenen E-Gitarre über die Bühne sprang. Im Käfertaler Trommelpalast fand das doppelte ausverkaufte Konzert karibischer Prägung mit dem Ensemble Mocábo statt. Und die vor Lebensfreude sprühenden Musiker ließen die südländische Sonne in der Halle aufgehen.

Rote Nikolausmützen

„In dem Song kommt das Wort Weihnachten nicht vor. In den USA ist er sehr populär und im Abspann des Actionfilms Stirb langsam von 1988 zu hören“, erklärte Schlagzeuger Fei in Bezug auf den Klassiker „Let it snow! Let it snow! Let it snow!“, den sein Orchester in einer akustischen Gypsy-Swing-Version anstimmte. Da die gewalttätige Filmhandlung von „Stirb langsam“ in der Weihnachtszeit spielt, strahlen Fernsehsender diese Film-Reihe häufig an Weihnachten aus. Als die komplett weiß gekleidete Samba-Gruppe mit roten Nikolausmützen und Trommeln links neben der Bühne in Stellung ging, hüpfte Dirigent Fei mit seiner schrillen Trillerpfeife vor der Trommelgruppe auf und ab, um für den richtigen Rhythmus seiner Schützlinge zu sorgen.

Musikalische Inspiration

Innerhalb des Trommelpalastes dient die Samba-Gruppe als hervorragend geölter Motor, der das klangliche Getriebe am Laufen hält. Seit jeher schlägt das Herz von Dozent Fei für den kommunistischen Inselstaat Kuba, dem vor 70 Jahren der Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem Kurzroman „Der alte Mann und das Meer“ ein literarisches Denkmal setzte, weshalb Fei im November wieder dorthin flog, um Urlaub in der Hauptstadt Havanna zu machen und um musikalische Inspiration aufzusaugen.

Mehr zum Thema

Konzert

Erika Stucky kommt auf ihrer Weltreise auch durch Mannheim

Veröffentlicht
Von
Martin Vögele
Mehr erfahren

Im Jahre 1994 bereicherte Popsängerin Mariah Carey die Musikwelt mit dem Weihnachtsalbum „Merry Christmas“. Von dieser Scheibe interpretierte das Trommelpalast-Ensemble den Song „All I want for Christmas is you“. In Bezug auf dieses Lied wünschte sich Fei, der Urheber der Melodie zu sein, wegen der finanziell einträglichen Tantiemen. Sobald die Adventszeit beginnt, stürmt die Nummer regelmäßig die Download-Charts.

„Wir haben nicht nur eine Ukraine-, Corona- und Energie-Krise, sondern auch eine WM-Endspiel-Krise“, fasste Fei das zurückliegende Jahr zusammen. Denn das Konzert fand zeitgleich zum Fußball-WM-Finale Frankreich gegen Argentinien statt. Darüber hinaus spielte das Ensemble den Song „Wrap yourself in a christmas package“. Für dieses Lied schnallte sich Gero Fei ein Waschbrett um den Oberkörper – als ungewöhnliches Schlaginstrument aus der Blues-Epoche. „Es gibt diese Musik auch auf CD zu kaufen, an unserer Bar“, sagte er.

Konfettiregen zum Schluss

Außerdem brachte das Ensemble noch Stücke zu Gehör wie „Feliz Navidad“ (Cha-Cha-Cha-Version), „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ (französische Tango-Version), „Wham! Last Christmas“, „Santa Claus is comin’ to town“, „Winter Wonderland“ und „White Christmas“. Zum Schluss der beiden Konzerte regnete mit einem Knall schließlich goldenes Konfetti auf das Publikum herab.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen