Mannheim. Das erste sichtbare Zeichen werden Eidechsenschutzzäune sein. Sie sind schon schon ab März in jenem Abschnitt vorgesehen, der von der Straße In der Anlage vor dem DJK-Gelände hin zum Verein der Hundefreunde abzweigt. Richtig los geht es im Sportpark Feudenheim dann ab Herbst. Für 1,9 Millionen Euro - davon fließen rund 630 000 an Fördermitteln zurück an die Stadt - wird der Bereich umgebaut, insbesondere die Verkehrsführung neu geregelt.
Anlass dafür ist der am Neckarkanal geplante Radschnellweg, auf dem keine Autos mehr fahren dürfen. Dafür muss er vom motorisierten Verkehr baulich getrennt werden. Das Neckarplatt wurde schon vor der Buga entsprechend vorbereitet. In der Anlage - derzeit Einbahnstraße und künftig in beide Richtungen befahrbar - werden an den Südenden Wendehammer entstehen. also bei den Hundefreunden und vorm TSV Badenia. Gelegentliches Queren des Radwegs, etwa zum Beliefern des Restaurants am Hockeyclub, soll über herausnehmbare Poller nur in Einzelfällen möglich sein.
Grünes Licht von den technischen Betrieben
Der Gemeinderat stimmte dem Projekt vor einem Jahr zu. Nun gab der Ausschuss für technische Betriebe auch dem Baubeginn grünes Licht. Dagegen votierten nur AfD-Stadtrat Rüdiger Ernst, der zu wenig Parkplätze in diesem Bereich befürchtet, sowie sein MfM-Kollege Wolfgang Taubert aus demselben Grund und aus weiteren: Die Straßen seien für entgegenkommende Fahrzeuge zu schmal, die hier ansässigen Vereine nicht eingebunden.
Vereinsvertreter wurden aber mehrfach über die Pläne informiert. Zuletzt geschah das vor zwei Wochen auf dem Gelände der DJK Feudenheim. Deren Vorsitzender Edgar Lauer berichtet von einem „guten Gespräch“. Allerdings hätten die anwesenden Fachleute aus mehreren Bereichen der Stadtverwaltung Änderungswünsche in der Regel mit dem Hinweis abgelehnt, sie seien nicht möglich, vorwiegend aus rechtlichen Gründen.
Vereine wehren sich
Gegen einen Punkt wehren sich Vereine besonders massiv. Um den Radschnellweg wie vorgeschrieben baulich abzutrennen, dürften nach Vorstellungen aus der Verwaltung von der Brücke über die B 38a kommende Radfahrer nicht mehr rechts zur Badenia abbiegen, oder zur DJK etwa 150 Meter weiter. Stattdessen sollten sie am Hockeyclub entlang fahren, dann das Neckarplatt hoch und In der Anlage zurück. Ein Selbsttest mit Schrittzähler zeigt: ein Umweg von fast einem Kilometer.
Die Erwartung, dass Radfahrer den in Kauf nehmen, nennt Lauer „unsinnig. Menschen handeln so nicht, Kinder schon gar nicht.“ Die würden künftig einfach weiter rechts abbiegen und bei Bedarf ihre Räder kurz anheben, um den Höhenunterschied zur Straße zu überwinden. Dann kämen sie womöglich im Wendehammer direkt in den Gegenverkehr.
Das befürchtet auch Joachim Kamrad, der für den TSV Badenia am Treffen mit den Verwaltungsvertretern teilnahm. „Ich habe denen klar gesagt: Das kann man nicht machen“, berichtet er. Zum Glück hätten sie sich bereiterklärt, die bauliche Abtrennung des Radschnellwegs nochmal zu überdenken. An jener Stelle müsse weiter die Durchfahrt zu den Sportplätzen möglich sein, im Zweifel über den hinter der Badenia verlaufenden Weg hin zu Blau-Weiß Mannheim.
Lauer fordert ebenfalls einen Zugang. Die bauliche Trennung zwischen Radweg und Straße - nach Aussage der Verantwortlichen im Ausschuss wird sie noch geprüft - dürfe nicht zu hoch sein. Auch um den DJK-Herbstlauf weiter hier austragen zu können, müssten es weniger als fünf Zentimeter werden.
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Niedrigere Bodenschwellen
Lauer kann auch nicht nachvollziehen, dass die bisherigen Bodenschwellen vor dem DJK-Gelände wegsollen, weil die Beschädigungsgefahr bei schweren Fahrzeugen laut Verwaltung zu groß ist. Wenn hier etwa nach der F- die E-Jugend trainiere, müssten viele Kinder rein oder raus und zudem einige Eltern mit Autos rückwärts vom Parkplatz runter. Da sei die Unfallgefahr sehr hoch, wenn jemand zu schnell auf der Straße gefahren komme.
Vorgesehen sind mittlerweile an drei Stellen nun doch wieder Bodenschwellen. Aber niedrigere, wie oben am neugemachten Neckarplatt. Zudem will die Stadt mehr Bäume als zunächst geplant stehenlassen, um an verengten Stellen eine Temporeduzierung zu erreichen.
Wann der Umbau abgeschlossen sein soll, ist nicht bekannt. Einstweilen hofft Lauer vor allem auf ein gutes Baustellenmanagement, damit im Herbst kein Chaos ausbricht.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Pläne für Feudenheimer Sportpark in einem Punkt unsinnig