Soziales

Rotary Club Mannheim spendet 4000 Euro für Pizzaofen im Sozialprojekt

Der Rotary Club Mannheim Brücke stiftet dem Neckarauer Sozialprojekt Zwischenraum 4000 Euro für einen Pizzaofen. Die Freude bei allen Beteiligten ist groß.

Von 
Christine Maisch-Bischof
Lesedauer: 
Der neue Pizza-Ofen in Aktion (v.l.): Sinan Pat, Julia Wege mit Tochter Louise, Andreas Lochbühler, Ralf Waldkirch und Gabriele Pohl. © Christine Maisch-Bischof

Neckarau. Stolze große und kleine Backhäuschen-Bauer, noble Spender, zufriedene Betreuer und Spender sowie ein fröhliches Fest mit Kerzen ziehen, Tischlaternen basteln, Lagerfeuer – und natürlich jeder Menge Pizza: Der Verein „Lebensnahes Lernen“ hat zum Lichterfest samt Einweihung seines neuen Pizza-Ofens eingeladen, den der Rotary Club Mannheim Brücke mit 4000 Euro für das Sozialprojekt Schulverweigerer finanziert hat. Und mehr als 100 Kinder, Jugendliche, Betreuer, Anwohnerfamilien und etliche Freunde des Nachbarschaftsprojektes kamen zum Mitfeiern.

Die Gäste stimmen die Klänge des Liedes „Hewenu Schalom Alejchem - Wir wollen Frieden für alle“ an, als Gabriele Pohl, Vorsitzendes des Vereins „Lebensnahes Lernen“ und Leiterin des Sozialprojektes Zwischenraum die Besucherinnen und Besucher begrüßt. Schließlich soll der Erlös des Pizza-Verkaufs an diesem Tag Kindern aus Gaza zugutekommen.

Verwahrloster Platz wurde zu naturnahem Spiel- und Erlebnisgelände

Sechs Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren sind es, die momentan auf dem Gelände mit Bauwagen einen Raum finden, wo sie mit ihren Betreuern beim Gärtnern, bei handwerklichen Tätigkeiten, beim Versorgen von Schafen oder Hühnern projektorientiert Arbeiten lernen und wieder Selbstwirksamkeit erleben. Der Verein hatte das Gelände vor zehn Jahren gepachtet und den einst verwahrlosten Platz mit jeder Menge Engagement zu einem naturnahen Spiel- und Erlebnisgelände verwandelt.

„Wir haben hier auch ein paar Tiere, die wir füttern und pflegen dürfen“, erzählt Celine Heiß begeistert. Die 16-Jährige gehört zu den Mädchen und Jungs, die fleißig bei der Gestaltung des Backhäuschens für den Pizza-Ofen mitgeholfen haben: „Das hat echt Spaß gemacht. Und die Pizza schmeckt super, echt ganz fluffig.“ Und wie kam es überhaupt zu der Spende? Julia Wege, Gründerin der Prostituiertenberatungsstelle Amalie, heute Professorin an der RWU Hochschule in Ravensburg-Weingarten, sowie Rotary-Mitglied hatte von dem Schulverweigerer-Projekt erfahren: „Und ich war sofort überzeugt davon.“ Genau wie Rotary-Brücke-Präsident Andreas Lochbühler und der Vorstand des Rotary-Brücke-Gemeindienstes, Ralf Waldkirch. Seit 18 Jahren unterstützt der Club vor allem Kinderprojekte, wie die beiden Rotarier versichern. Die Naturnähe liege ihnen beim Brückl besonders am Herzen.

Mehr zum Thema

Betreuung

In Viernheim fehlen gut 230 Kita-Plätze

Veröffentlicht
Von
Wolfram Köhler
Mehr erfahren

„Eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die aus jedem Bildungsraster gefallen sind“

„Ja, mit der Hand anpacken und sehen, was man geschaffen hat“, das ist auch einer Neckarauerin wichtig, die mit ihrer vierjährigen Tochter Nala gerade Kerzen zieht. Und auch Nalas Mama ist von dem Angebot für Schulverweigerer auf dem Gelände stark beeindruckt. Das sieht Sozialarbeiterin Sarah Eisenhöfer ganz ähnlich: „Es ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die aus jedem Bildungsraster gefallen sind, der letzte Anker. Und fast alle, die in den letzten zehn Jahren hier waren, haben einen Schulabschluss gemacht und eine Ausbildung begonnen.“

Was den Betreuern der Job auf dem Niederbrücklplatz bedeutet? Die Antwort von Sarah Eisenhöfers Kollegin Laura Burkhard kommt prompt: „Es ist in 13 Jahren als Erzieherin in der Jugendhilfe die wundervollste Arbeit, die ich je gemacht habe.“

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke