Die Rheinau Grundschule will ihren Kindern das Schwimmen ermöglichen: Da wegen der Corona-Pandemie zahlreiche Kurse ausgefallen seien und auch der private Schwimmbadbesuch in den vergangenen zwei Jahren oft sehr schwierig war, sei die Schwimmkompetenz der Kinder merklich schlechter geworden, teilt die Schule mit.
Im Rahmen der Projektwoche hat die Schule deshalb an vier Tagen das Parkschwimmbad Rheinau besucht. Tweila Wittmann, Rektorin der Rheinau Grundschule, bestätigt: „In Klasse Drei findet laut Lehrplan der Schwimmunterricht statt. Schon in der Vergangenheit hatten wir damit zu kämpfen, dass bis zu 80 Prozent unserer Schülerschaft zu diesem Zeitpunkt nicht schwimmen konnte. Allerdings muss direkt zu diesem Zeitpunkt auch benotet werden.“
Die Schule allein könne es nicht leisten, allen Kindern das Schwimmen beizubringen. Es müsse gute und kostengünstige Möglichkeiten geben, um die Kinder auf den Unterricht vorzubereiten. Der kostenlose Eintritt für Kinder während der Sommerferien sei ein „super Schritt“. Es müsse aber auch professionelle Kurse geben. „Zumal auf der Rheinau viele Eltern selbst nicht schwimmen können, geschweige denn dies ihren Kindern beibringen.“
Auf Initiative des Quartiermanagements Rheinau (QM) haben sich die Rheinau Grundschule und der Förderverein des Parkschwimmbades Rheinau kürzlich zusammengefunden und möchten nun auch gemeinschaftlich Fördergelder für Schwimmkurse beantragen. Alice van Scoter vom QM stellt fest: „Da bisher die geförderten Schwimmkurse lediglich im Herzogenriedbad stattfanden, war es für viele Rheinauer Kinder nicht möglich, daran teilzunehmen. Auch wenn das Interesse sehr groß ist, ist doch vielen Familien der Weg einfach zu weit. Wir brauchen unbedingt Angebote im Mannheimer Süden.“
Bei den Gesprächen mit Kindern und Lehrerschaft der Projektwoche war durchweg große Begeisterung für die vergangen Tage zu spüren. Auch die anwesenden Lehrerinnen sind rundherum zufrieden mit der Woche und stolz auf die Fortschritte der Kinder. Trotzdem ist das Kollegium alarmiert.
In einer beispielhaften Klasse von 25 Kindern könnten lediglich fünf auf Seepferdchen-Niveau schwimmen. Fünf Kinder trauen sich überhaupt nicht ins Wasser und die restlichen Kinder können zumindest „planschen“. Bianca Hambusch vom Förderverein Parkschwimmbad: “Wir freuen uns sehr über das Engagement der Rheinau Grundschule. Doch nach vier Tagen kann noch kein Kind sicher schwimmen. Die Nachfrage ist hoch. Deshalb wollen wir jetzt gemeinsam mit der Grundschule und dem QM ein Angebot auf die Beine stellen, um die Schwimmsicherheit der Kinder zu erhöhen.“ red/baum
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