Mannheim. Kein schöner Anblick ist immer wieder mal die Verschmutzung durch die Außengastronomie in der Breiten Straße. Das findet jedenfalls der Bezirksbeirat Jungbusch/Innenstadt. Statt nur nach Geschäftsschluss sollten die Gastronomen auch zwischendurch reinigen und kontrolliert werden, lauten Verbesserungsvorschläge. Bei 31 Stichproben durch die Stadt gab es aber kaum Beanstandungen. Dennoch ist geplant, Vorschriften zu verschärfen.
Leeren bis zu drei Mal pro Tag
Zur Reinigungsleistung in der Breiten Straße erklärte Werner Knon, Leiter der Stadtreinigung: „Frühmorgens erfolgt eine Grundreinigung durch zwei Mitarbeiter und Kehrmaschine.“ Ein Schwerpunktteam leere dann bis zu dreimal am Tag die Abfallkörbe. 14-tägig im Wechsel mit den Planken werde die Breite Straße mit Hochdruckreiniger gesäubert, ebenso Bänke und Abfallkörbe. Kontrolliert werde außerdem die Reinigung der Außenbestuhlung der Gastronomie.
„Die Betreiber sind verpflichtet, dort spätestens 30 Minuten nach Ladenschluss sauber zu machen“, betonte Knon. Bei 31 Stichproben habe es bisher nur eine mündliche Belehrung gegeben. „Ein Problem“ für Bezirksbeirat Johannes Schmidt (FDP) „ist die Vermüllung durch Pizzakartons an den Mülleimern.“ Er forderte statt nur mündlicher Ermahnung der Gastronomen auch Bußgelder. Ines Joneleit und Christian Bock von den Grünen sprachen sich für Mehrwegverpackungen, beziehungsweise eine Verpackungssteuer auf Einweg aus. Jutta Schroth (Bündnis 90/die Grünen) bemerkte, dass die Imbissstände auf der Breiten Straße zugenommen haben. „Statt nur nach Geschäftsschluss sollten die Gastronomen auch zwischendurch reinigen“, sagte sie.
Karim Baghlani (SPD) ärgern die „Verschmutzungen in K1 durch einige wenige Leute aus schwierigen Verhältnissen“. Marko Andelic (SPD) erklärte, hier habe man es mit einer Gruppe zu tun, die viel Alkohol und andere Substanzen konsumiere. Das Problem habe sich verstärkt, nachdem die Kontaktstelle und das Café Anker wegen Corona zu sind. „Das zeigt, wie sehr diese Menschen einen Ort der Begegnung brauchen.“ „Was fehlt sind auch Toiletten“, glaubte Quartiermanagerin Esther Baumgärtner. „Doch nicht die Junkies sind die Verschmutzer, sondern die Kunden der Fast-Food-Imbisse und Anwohner, die dort ihren Sperrmüll abladen“, erklärte Steven Kunz (Die Linke). Knon erwiderte. „Die Pizzakartons sind ein großes Problem, ebenso die Verpackungen der Fast-Food-Läden.“ Sie hätten den Gastronomen auch schon angeboten, für sie zu reinigen, was aber nicht groß angenommen worden sei. Denn Verursacher der Verunreinigungen seien eigentlich nicht die Gastronomen, sondern die Kunden, an die sie aber nur appellieren könnten. Auch sie hätten schon die Müllablagerungen in K1 beobachtet und versuchten die Verursacher zu finden. Einer öffentlichen Toilettenanlage in K1 könne er aber nicht zustimmen. Jungbusch-Bewohnerin Sigrun Unger bemängelte, der Bußgeldkatalog der Stadt werde nicht umgesetzt. Wolfgang Ockert, der Vorsitzende des örtlichen Bürger und Gewerbevereins, regte an, die durch Ketchup und Pommes verschmierten silbernen Mülleimer in der Breiten Straße auszutauschen gegen die grauen in den Planken. „Das würde das Erscheinungsbild verbessern.“ Das gleiche gelte für die Bänke. „Das Holz sieht schauerlich aus.“
Schadhaftes Holz ersetzt
Zur Außengastronomie erklärte Ockert, bei der Genehmigung müsse die Verpflichtung zur Reinigung der Fläche noch mal schärfer formuliert werden. Knon wandte ein: „Ein Wechsel der insgesamt 60 Müllbehälter auf der Breiten Straße würde 100 000 Euro kosten“. Schadhaftes Holz der Bänke werde ersetzt. Sie seien auch dabei, die Vorschriften zur Außengastronomie zu verschärfen. Bei der kleinen Gruppe der Alkohol- und Drogensüchtigen in K1 seien sie häufig tätig in Zusammenarbeit mit dem BOD. „Die Leute tun mir leid, da muss man mal anders rangehen“, so Knon.
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