Neueröffnung auf der Schönau

Eine Bohrmaschine aus einer Mannheimer Bücherei

Sie ist die vierte in Mannheim: Die Bibliothek der Dinge auf der Schönau. Was dort ausgeliehen werden kann, was nicht und welche Regeln gelten.

Von 
Bernhard Haas
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Neue Abteilung in der Bücherei auf der Schönau: Leiterin Diemut Kreschel durchschneidet das Band bei der Eröffnung der Bibliothek der Dinge. © Bernhard Haas

Schönau. Nicht alles muss neu gekauft werden – das gilt besonders für Sachen, die man nur ausprobieren möchte oder nur wenige Male benutzt. Die Stadtteilbibliothek auf der Schönau folgt jetzt dem Prinzip „Leihen statt Kaufen“ und leistet mit der sogenannten Bibliothek der Dinge einen Beitrag zum umweltbewussten Konsum und zur Ressourcenschonung. Neuerdings können nämlich auch dort Dinge, die nicht jeden Tag gebraucht werden, ausgeliehen und anschließend wieder zurückgegeben werden.

Vor allem der Freundeskreis der Stadtteilbibliothek hatte sich für das Projekt engagiert, damit die Bibliothek der Dinge neben der Zentralbibliothek in N1, der Musikbibliothek und der Stadtteilbibliothek im Herzogenried auch auf der Schönau eingerichtet wurde. „Vor einem Jahr sind wir mit der Idee angetreten und freuen uns, dass wir nun am Ziel sind. Damit leisten wir einen Beitrag in Richtung Nachhaltigkeit“, sagt die Vorsitzende des Freundeskreises, Elisabeth Weingärtner. Sie sieht in der Einrichtung eine Möglichkeit, aus der Wegwerfgesellschaft herauszukommen.

Bibliothek der Dinge auf der Schönau hat klare Ausleihregeln

Die Idee des Verleihs von Werkzeug und anderen Gegenständen neben Büchern und weiteren Medien habe bereits lange bestanden. Verschiedene Probleme wie die Pandemie und fehlender Platz seien der Umsetzung allerdings im Wege gestanden. Doch jetzt durchschneidet die Leiterin der Bibliothek, Diemut Kreschel, feierlich das rote Band und eröffnet die neue Abteilung.

An der Theke können die Dinge entliehen und zurückgegeben werden. Das ist an einem Ausleihautomaten dagegen nicht möglich. Die Mitarbeitenden holen auf Anfrage die Dinge aus den Vitrinen. Vor der Ausleihe müssen alle Nutzerinnen und Nutzer einen Haftungsausschluss unterschreiben. Alles muss immer in der Bibliothek zurückgegeben werden, in der es ausgeliehen wurde. Jeder, der etwas ausleiht, muss mindestens 18 Jahre alt sein.

Was in der Bibliothek der Dinge ausgeliehen werden kann, ist in einer Vitrine fein säuberlich untergebracht. © Bernhard Haas

Neben einem Bollerwagen lassen sich beispielsweise auch eine Bohrmaschine, eine Nähmaschine oder eine Playstation finden und für maximal 14 Tage ausleihen. Zusätzliche Kosten fallen für die Leihe nicht an. Für das Vormerken eines Gerätes jedoch entstehen Gebühren in Höhe von 50 Cent. Alle, die einen gültigen Bibliotheksausweis der Mannheimer Stadtbibliothek oder eine gültige Metropolcard besitzen, können sich die Utensilien ausleihen.

Manche Geräte wird die Bibliothek der Dinge nicht zum Verleih anbieten

Das Geld, um die Dinge anzuschaffen, hat der Freundeskreis gesammelt. Der Bezirksbeirat Schönau hat einen Teil aus seinem Budget dazugetan. Was jetzt noch angeschafft werden soll, bestimmen die Nutzer der Stadtteilbibliothek mit. Ausgeschlossen vom Verleih werden lediglich Artikel, die mit Lebensmitteln in Zusammenhang stehen – beispielsweise Eismaschinen, wie es sie in anderen Bibliotheken zum Verleih gibt. Grund dafür ist die notwendige Hygiene.

Viele packten mit an, die Bibliothek der Dinge auf der Schönau zu realisieren. © Bernhard Haas

Für weitere Fragen und als Hilfe stehen die Mitarbeiter der Bibliothek zu den normalen Öffnungszeiten bereit. In der Regel ist montags von 13 bis 18 Uhr, dienstags von 11.30 bis 16 Uhr, mittwochs von 13 bis 18 Uhr und freitags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Während der Sommerferien ist montags von 13 bis 18 Uhr sowie mittwochs und freitags jeweils von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

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