Mannheim. Die Lilli-Gräber-Halle war das beherrschende Thema einer Sitzung, zu der die Interessengemeinschaft Friedrichsfelder Vereine (IGF) ins Archiv des TVF eingeladen hatte. Die Halle ist Sammelunterkunft für geflüchtete Menschen: Seit Donnerstag sind hier die ersten 60 Personen untergebracht - überwiegend aus Afghanistan und Syrien. Die Vereine haben Verständnis für die Nutzung, spüren jedoch auch deren Auswirkungen.
Kaum Aktivitäten in der Halle, kaum Einnahmen
Der IGF-Vorsitzende Reinhard Schatz erklärte, dass es kaum Aktivitäten in der Lilli-Gräber-Halle gab, da sie schon im vergangenen Jahr für mehrere Monate gesperrt worden war und nun für mindestens sechs Monate den Asylsuchenden zur Verfügung stehen soll. Ohne Aktivitäten sehe es auch mager in der Vereinskasse aus, erklärte Kassier Bernhard Egenberger.
Es gab mehr Ausgaben als Einnahmen. Der Verein rechnet allerdings mit Rückzahlungen der Stadt Mannheim. Dennoch habe die IGF ein gutes finanzielles Polster, um ihre anstehenden Aufgaben zu bewältigen.
Diskussion zum Sommertagszug
Eine lange Diskussion gab es zum Thema Sommertagszug. Die Vereinsvertreter einigten sich schließlich darauf, die Aktion in jedem Fall am 30. April durchzuführen, allerdings in abgespeckter Form. Es gibt keine Wagen und nur Fußgruppen: Die Kosten für die Gutachten seien „einfach unverhältnismäßig“. Dennoch sollen die vier Jahreszeiten dargestellt werden.
Der Zugweg ist allerdings verkürzt und endet schon direkt am Goetheplatz. Dort wird der Winter verbrannt. Rund um den Sommertagszug findet das Frühlingsfest der Vereine statt. Hier präsentieren sich einige Vereine und bieten auch Essen und Trinken an.
Vereine beklagen Informationspolitik
Unverständnis herrschte darüber, dass die Lilli-Gräber-Halle bereits seit 18. Februar von den Vereinen nicht mehr genutzt werden kann, sie aber lange leer stand. Die Vereine seien nicht informiert worden, klagen die Vertreter. Laut Gemeinderatsbeschluss dürfe sie nur bis 30. September belegt bleiben - was von der IGF allerdings bezweifelt wird.
Dirk Kappes vom Turnverein wies auf das Sommerfest des Vereins am 22. und 23. Juli hin, bei dem es wieder eine Vereinsolympiade gibt. Er erinnerte daran, dass spätestens ab 2024 das Rathaus und somit auch die Turnhalle renoviert werden müssen, weshalb wieder Trainingszeiten wegfallen würden, die möglicherweise nicht kompensiert werden könnten. Kappes hofft deshalb auf Unterstützung durch die Vereine.
Der Vorstand der IGF bleibt übrigens nach Wahlen gleich: Reinhard Schatz bleibt Vorsitzender und Nemanja Mirovic sein Stellvertreter. Als neue Schatzmeisterinnen wurden Denise Scheid und Ute Maltzahn gewählt, Schriftführerin bleibt Hildegard Schulz-Nenninger und Pressewartin Marion Schatz. baum/ion
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Die Lilli-Gräber-Halle als Flüchtlingsunterkunft - es gibt nur Verlierer