Mannheim. Auch wenn die Temperaturen eher winterlich sind, kommen viele Familien zum Ostereiersuchen des Jugendtreffs Neckarau, der traditionell am Palmsonntag stattfindet. Der Treff liegt direkt am August-Bebel-Park, wo man die Eier gut verstecken kann. Doch halt! Da liegen gar keine bunten Eier im Gebüsch. Stattdessen hängen kleine, laminierte Kärtchen an Sträuchern. Die sind Gutscheine für eine Überraschungsostertüte, die sicher vor unbeteiligten Findern an der Theke im Jugendtreff warten, und die weder dem Wetter noch schnüffelnden Vierbeinern ausgeliefert sind.
„Das Ostereiersuchen gibt es seit zehn Jahren, früher haben wir die Tüten im Park versteckt“, erklärt Rudi Strunk, Vorsitzender des Jugendtreff-Fördervereins. „Manche Kinder haben sich zehn Tüten genommen, daher sind wir vor ein paar Jahren auf die Karten umgestiegen.“ Die sind etwas unscheinbar, darum gestaltet sich die Suche etwas schwieriger - dafür aber spannender. Trotzdem geht es ruckzuck: Die Mitglieder des Fördervereins, Nicole und Pauline Bock, die hinter der Theke stehen, geben eine Tüte nach der anderen aus. Was passiert, wenn Kinder erst dann kommen, wenn es keine Tüten mehr gibt? „Wir haben noch weitere Süßigkeiten als Reserve“, sagt Strunk.
Insgesamt warten 100 Gutscheine darauf, eingelöst zu werden. Gesponsert wurden sie von Peter Dörflinger, einem Geschäftsmann aus Neckarau und großem Unterstützer des Jugendtreffs. Der Inhalt der Tüte kann sich sehen lassen: Ein Schokohase, mehrere Eier, ein gefärbtes Hühnerei und einen Schoko-Lolli. Die Lebenserwartung der Süßigkeiten ist nicht hoch, die ersten Leckereien werden sofort von den Kindern weggefuttert.
Besucher vom Neckarauer Ostereiersuchen begeistert
„Ich habe drei Kinder, wir kommen seit Jahren hierher“, sagt Bea aus Neckarau. „Ich finde es toll, dass der Jugendclub und Herr Dörflinger es organisieren. Letztes Jahr war das Wetter noch schlechter, aber wir kommen auch bei Regen - weil es so schön ist.“ Damit auch die Eltern nicht leer ausgehen, gibt es Kaffee und Kuchen für kleines Geld, denn der Jugendtreff finanziert sich aus Spenden und dem Budget der Stadt. Auch der reguläre Jugendtreff hatte am Sonntag geöffnet. Die Teenager, die aus dem Ostereiersuchen herausgewachsen sind, konnten ab dem frühen Nachmittag mit etwas Glück vielleicht noch was von den Reserve-Süßigkeiten ergattern.
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