„Baas Kathrin“ trägt ein buntes Schleifchen um den Hals, und selbst der Lattenzaun, über den hinweg sie sich mit „Vetter Schorsch“ unterhält, ist verziert. Auch auf die beiden Feudenheimer Originale aus Bronze erstreckt sich die Frühlingsdekoration vom Feudenheimer Rathausplatz. Dessen Herzstück, der üppig-bunt mit Eiern und Blumen geschmückte Osterbrunnen, ist jetzt beim Ostermarkt eingeweiht worden und bleibt bis über die Feiertage hinaus.
300 Eier haben die Landfrauen dazu bemalt, während Karl Hoffmann von der gleichnamigen Friedhofsgärtnerei für Stiefmütterchen, Zypressen und andere Pflanzen sorgte. Mit einem Helfer und Alexander Fleck, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft, hat Hoffmann die Blüten-Girlanden gehängt, Blumen, Moos und Eier kunstvoll am und rum den Brunnen drapiert.
„Ein Zeichen der Frühlingsfreude“ mitten im Ortskern noch während der Fastenzeit solle er sein, so Fleck, „auch wenn das Wetter heute eher dagegen spricht“, wie er mit Blick auf gelegentlichen Nieselregen sagt. Eigentlich komme der Brauch aus der fränkischen Schweiz, berichtet Fleck. In Feudenheim hatte die 2023 verstorbene CDU-Bezirksbeirätin Elisabeth Weiß 2004 die Idee, die Replik des Ziehbrunnens – des ältesten Mannheimer Brunnens – zum Osterbrunnen zu machen. Für die Landfrauen war lange Uschi Schmidt die „verlässliche Organisatorin“, so Landfrauen-Vorsitzende Beate Stroh. „Sie hat zusammen mit Anne Putzer den letzten Schliff und die Pflege der Blumen übernommen“, dankt sie Uschi Schmidt nun für ihr Engagement. Jetzt hat Anne Putzer mit Elvira Rihm die Aufgabe übernommen. „Unzählige Blümchen lassen uns freudig dem kommenden Frühling entgegenblicken“, so Stroh.
Vorfreude auf den Frühling wecken – dafür sorgen auch die „Teutonies“. „Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“ singen die fünf- bis neunjährigen Nachwuchssänger der „Teutonia unter Leitung von Hannah Humburger. Beim Sängerwettstreit „Der Kuckuck und der Esel“ stampfen sie mit den Füßen auf uns klatschen. Sie lassen mit dem gleichnamigen japanischen Lied die „Rote Libelle“ fliegen und tanzen dann sogar.
Ales Dankeschön gibt es nicht nur Schoko-Nikoläuse von den Landfrauen. Auch Fleck beschenkt die Kinder. Dazu schlüpft der Stadtrat und Vorsitzende der Bürgergemeinschaft sogar in ein Osterhasen-Kostüm, in dem er auch die vielen anderen Gäste des Ostermarkts beschenkt.
Das Team des Theodor-Fliedner-Hauses sorgt da für Essen und Getränke, Kuchen und Waffeln als Nachtisch gibt es beim Abiturjahrgang 2024 des Feudenheim-Gymnasiums und eine moderne Version des Dosenwerfens beim Stand der Katholischen jungen Gemeinde (KjG). Es sind allerdings Plastikbecher, keine Blechdosen, auf die man die Bälle werfen muss. „Wir haben das Spiel ein bisschen upgegradet“, sagen die Aktiven der KjG.
Nebenan bieten Rainer Straßel Bücher zur Feuerwehr- und Ortsgeschichte an, während die Landfrauen viel Bewunderung für ihr breites Sortiment ernten. Denn bei ihnen gibt es nicht nur Nudeln, Senf und Marmelade, alles selbst gemacht, sondern auch besondere Kreationen wie Whiskey-Sahne-Likör. Auch der Futteranker ist vertreten, dazu zahlreiche private Anbieter mit österlicher Dekoration und handgemachten Sträußen, Textilien, Handarbeiten und einer großen Auswahl an Kunsthandwerk.
„Überhaupt kein Problem“ sei es gewesen, genügend Aussteller und auch neue Anbieter zu finden, sagt Christine Hettinger vom Vorstand der Bürgergemeinschaft, die den Ostermarkt verantwortet. „Nach zehn Tagen waren alle Stände vergeben, das ging flott“, so Hettinger. Schon kurz nach der Eröffnung ist der Andrang auf dem Rathausplatz so groß, dass Bettina Schorb, zweite Vorsitzende der „Badenia“, lachend fragt: „Oh, ist das hier die neue Weinbar?“ Die Weinbar bei der Buga ist in Feudenheim nämlich unvergessen.
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