Strahlende Gesichter an der rumänisch/ukrainischen Grenze. Das Team des Arbeiter-Samariter-Bund Region Mannheim/Rhein-Neckar konnte jetzt zwei Krankentransportwagen an die Vertreter von Czernowitz, der Partnerstadt von Mannheim, übergeben. Die beiden Männer kamen im Namen der Stadtverwaltung von Czernowitz. „Die Freude war den Beiden trotz der Sprachbarriere deutlich anzusehen“, berichtet Herwin Hadameck, der das vierköpfige Team leitete.
Auch wenn man sich nur mit „Händen und Füßen“ verständigen konnte, war die Botschaft laut Hadameck klar: Der ASB erklärt sich solidarisch zur Ukraine und hilft, wo es geht. Die Krankentransportwagen haben mittlerweile das städtische Krankenhaus von Czernowitz erreicht. Dort wurden die Fahrzeuge und das mitgelieferte medizinische Material schon sehnlichst erwartet. Bürgermeister Roman Klitschuk nahm die Wagen persönlich am Central City Clinical Hospital in Empfang. „Diese Hilfe ist extrem nötig“, erklärte er. Czernowitz betreue und beschützte Zehntausende vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer. Die Stadt selbst stehe derzeit nicht unter Beschuss, täglich erreichten aber neue Flüchtlinge Czernowitz. Die Krankentransportwagen wurden sofort ihrer Bestimmung übergeben und kamen zum Einsatz. Czernowitz liegt etwa 50 Kilometer von der rumänisch/ukrainischen Grenze entfernt.
Der Vorstand des ASB Region Mannheim/Neckar hatte gemeinsam mit dem Landesverband Baden-Württemberg sowie in Kooperation mit der Stadt Mannheim das Projekt auf den Weg gebracht. Die gespendeten Krankentransportwagen waren bis vor Kurzem noch im regulären Einsatz. Die Spende hat einen Gesamtwert von etwa 25 000 Euro.
Unterstützt wurde das Projekt durch ein Benefizturnier des TSV Neckarau sowie durch weitere Spenden. Beim Fußball-Turnier der Kinder und Jugendlichen am 20. März kamen 3000 Euro zusammen. Eine weitere Spende kam von Swen Henning, dem Geschäftsführer des Heidelberger Unternehmens GREEN (German REENgineering). Mit den Spenden wurde Material für Notfalleinsätze gekauft, wie zum Beispiel Verbandsmaterial, Beatmungsbeutel, Schutzanzüge und Desinfektionsmittel.
Das Team war am vergangenen Donnerstag von der ASB-Rettungswache in Käfertal gestartet. „Wir haben unterwegs viel Solidarität und Unterstützung erlebt“, berichtet Hadameck. Nach knapp 15 Stunden Fahrt erreichte das Team kurz vor Mitternacht das Hotel in Budapest. „Dort verlegten Angestellte noch in der Nacht Stromkabel, um die Fahrzeuge anzuschließen“, so Hadameck weiter. Sowohl die österreichischen als auch die ungarischen Behörden verzichteten zudem auf Maut-Gebühren. Nach einer kurzen Nacht fuhr das Team Richtung rumänische Grenze. Quer durch die Karpaten ging es zunächst nach Suceava, um dort den gebuchten Mietwagen zu übernehmen. Am späten Abend erreichte das Team das Hotel in der rumänischen Stadt Botosani, etwa 50 Kilometer von der Grenze entfernt.
Am nächsten Morgen erfolgte die Übergabe der Krankentransportwagen mit dem Material für notfallmedizinische Versorgung. „Wir sind sehr froh, dass wir eine humanitäre Hilfeleistung unterstützen konnten, und würden alle sofort wieder losfahren“, resümiert Hadameck. red
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