„Enttäuschend“ ist für die Freien Wähler/Mannheimer Liste der Zwischenstand der kommunalen Wärmeplanung. Stadtrat Christopher Probst: „Der Entwurf enthält keine signifikante Ausweitung und Vergrößerung des vorhandenen Netzes. Die Verwaltung beziehungsweise MVV hat nur eine Nachverdichtung und Verfeinerung des bestehenden Netzes geplant. Eine Verbesserung ist lediglich für knapp ein Viertel der Bezirke vorgesehen.
Dies ist eindeutig zu wenig, um die beschlossenen Klimaziele zu erreichen.“ Und der Fraktionsvorsitzende Holger Schmid ergänzt: „Wir sehen einen erheblichen Nachbesserungsbedarf beim Konzept und fordern eine gleichmäßigere Verteilung auf alle Stadtteile. In einzelnen Stadtbezirken würde nach derzeitiger Planung sogar eine Verschlechterung eintreten, dies kann und darf nicht Ziel der kommunalen Wärmeplanung sein. Natürlich kann nicht das gesamte Stadtgebiet bis 2040 an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Aber mit diesem Ansatz ist ein Scheitern der Klimaneutralität 2030 vorprogrammiert.“
Vorstellung in den Bezirksbeiräten
Auch die CDU äußert sich zum Stand der kommunalen Wärmeplanung und fordert einen Gemeinderatsbeschluss, dass die Planung vor Beschlussfassung im Gemeinderat in allen Bezirksbeiräten in öffentlicher Sitzung vorgestellt werde. Dabei solle die Verwaltung erklären, wie man in den einzelnen Wohnquartieren die Wärmeversorgung sicherstellen wolle. Insbesondere in den Straßenzügen, in denen bis 2040 kein Fernwärmeanschluss geplant sei. Die Bürger seien durch das „inhaltlich wie kommunikativ von der Bundesregierung schlecht gemachte Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz)“ massiv verunsichert.
„Die Stadt ist deshalb umso mehr aufgefordert, bei der kommunalen Wärmeplanung alle Mannheimerinnen und Mannheimer frühzeitig mitzunehmen und zu informieren. Dies geschieht am besten vor Ort bei öffentlichen Bezirksbeiratssitzungen“, so die CDU. Es sei vor allem wichtig, dass den Menschen für ihr Quartier und ihren Straßenzug mitgeteilt werde, welche bezahlbare Wärmemöglichkeit für sie in Zukunft möglich sei. Insbesondere dort, wo man bis 2040 keinen Fernwärmeanschluss plane.
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