Die Pfingstferien sind sozusagen die kleinen Sommerferien, und so kann man sie nutzen, um neue Dinge auszuprobieren, zum Beispiel einen Workshop bei Zubaka. Das bedeutet Zukunftsbaukasten und ist ein gemeinnütziges Sozialunternehmen mit Sitz in Frankfurt und Mannheim. Seit 2016 führt es Bildungsprojekte durch, die sich an eingewanderte Schülerinnen und Schüler richten. In der Neckarstadt-West konnten nun 20 Kinder im Grundschulalter an einem medienpädagogischen Camp teilnehmen.
Mit dem Handy und dem Tablet die Stadt erkunden, Fotos machen, Filme drehen, Apps ausprobieren – welches Kind möchte da nicht mitmachen? Und für Kinder mit Migrationshintergrund kommt hinzu, dass sie ihre Sprachkenntnisse verbessern. Das Camp sei von vornherein äußerst gut angekommen, heißt es. „Es war innerhalb von drei bis vier Tagen ausgebucht, es gab eine lange Warteliste“, sagt Maren Harat von Zubaka. „Alles hat fantastisch geklappt, die Neugierde der Kinder ist riesengroß. Sie gehen wie selbstverständlich mit den Medien um.“
Angehörige sichtbar stolz
Bei einer kleinen Abschiedsfeier im Bürgerhaus Neckarstadt durften die Kinder ihre Projekte vorstellen, die äußerst unterschiedlich und ideenreich ausfielen. Dabei bestand das Publikum aus ihren Angehörigen, die sichtbar stolz auf sie waren. Das Schöne an dem Projekt ist, dass „Zeit vorm Tablet verbringen“, nicht automatisch „daddeln“ bedeuten muss, sondern auch „aktiv werden und kreativ sein“. Etwa mit zwei beeindruckenden Filmtrailern oder Fotoserien unter Nutzung einer speziellen App. Mit dabei war eine komplette Fotostrecke von einem Rundgang durch den Herzogenriedpark. Auch fotografierte Comics, bestehend aus Bildern in Posen, waren mit dabei. Andere Kinder bemalten Stofftaschen, drehten Videos und dachten sich ein Reim-Spiel mit dem Publikum aus.
Die Präsentation der Foto- und Comicserien erfolgte äußerst originell auf vier Tablets auf Halterungen, bei denen die Betrachter selbst interaktiv die Ergebnisse betrachten konnten. Am Ende der Feier überreichte Tobias Weiß von der Metropolregion den Teilnehmern eine Stofftasche als Erinnerung. „Das Camp wird unterstützt vom Aufholpaket, einem bundesweiten Förderprogramm, das wegen Corona initiiert wurde. Der Bund hat es weitergegeben an regionale Umsetzungspartner wie die Metropolregion.“
Da das Pfingstferiencamp so erfolgreich war, gibt es demnächst ein Sommerferiencamp. Das dauert zwei Wochen, und es können 25 Kinder aus der Neckarstadt-West mitmachen. Auch dafür wird eine lange Warteliste erwartet.
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