Kommunalwahl

Wieso Alfried Wieczorek doch nicht für den Mannheimer Gemeinderat kandidiert

Bekannt geworden ist er als Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen: Alfried Wieczorek. Seit 2010 sitzt er für die CDU im Gemeinderat, wollte bei der Kommunalwahl antreten. Doch jetzt kandidiert er doch nicht

Von 
Peter W. Ragge
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Verzichtet auf neue Kandidatur: Stadtrat Alfried Wieczorek. © Markus prosswitz

Mannheim. CDU-Stadtrat Alfried Wieczorek hat seine Kandidatur für die Gemeinderatswahl im Juni zurückgezogen. Der von 2009 bis 2020 amtierende Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen (REM) war nach seinem Ruhestand 2021 als Nachrücker in den Gemeinderat gekommen und jetzt von seiner Partei erneut auf Platz zehn der CDU-Liste nominiert worden. Aber nun teilte er der CDU-Fraktion mit, dass er auf die Kandidatur verzichtet.

„Es liegt nicht daran, dass ich mich nicht wohlfühle oder an irgendwelchen Querelen, sondern es ist eine rein private Angelegenheit“, so Wieczorek. Er habe die kommunalpolitische Arbeit sehr gerne gemacht. Aber in seiner Familie gebe es plötzlich zwei sehr schwer erkrankte Personen, um die seine Partnerin und er sich nun sehr intensiv kümmern müssten. „Das hat jetzt Priorität, da kann ich keinen Wahlkampf machen“, bittet er um Verständnis. Die Spenden, die er bereits für seinen Wahlkampf gesammelt habe, stelle er der Partei zur Verfügung.

Kranz: „Sehr schmerzlich“

Seine übrigen Ämter, etwa als Vorsitzender der Bassermann-Kulturstiftung, bei der Speyerer Stiftung Kaiserdom oder als Aufsichtsratsvorsitzender des Diakonischen Werks, könne er weiter ausüben, da er hier bei der Zeiteinteilung freier sei. Doch als Stadtrat und in einem Wahlkampf fielen so viele vorgegebene Termine an, die er nicht verlässlich wahrnehmen könne.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Claudius Kranz äußerte „großen Respekt und Hochachtung vor einer für ihn sicher nicht leichten Entscheidung“. Er verstehe den Entschluss, weil die Familie vorgehen müsse, „aber er ist für uns sehr schmerzlich“. Wieczorek sei „ein großer Aktivposten der Fraktion“ gewesen, sowohl durch seine kulturelle Erfahrung wie auch durch sein soziales Engagement. Da habe er „wertvolle Impulse“ gegeben. Nach dem Verzicht von Wieczorek rücken nun die folgenden Kandidaten auf der CDU-Liste jeweils einen Platz hoch.

Redaktion Chefreporter

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