Ein Haus ist eröffnet, der nächste Neubau geplant: Die britische Hotelkette Premier Inn will in Mannheim kräftig Fuß fassen und sich in der Region ausdehnen. Zu den beiden bestehenden Hotels in Heidelberg ist ein weiteres in der Südstadt und eines im „Metropol“-Hochhaus am Berliner Platz Ludwigshafen vorgesehen, kündigt Regionalmanagerin Miriam Saalmann an.
Nur etwas mehr als zwei Jahre war das neu erbaute Holiday Inn Express Hotel in der Heinrich-von-Stephan-Straße 18 am Hauptbahnhof in Betrieb, dann wurde es Ende 2021 schon wieder geschlossen. Schließlich hatte Whitbread, der britische Mutterkonzern von Premier Inn, 19 Häuser von der Foremost Hospitality übernommen - darunter auch das Mannheimer Holiday Inn Express, während das Holiday Inn auf der Südseite des Hauptbahnhofs unverändert in Betrieb bleibt.
Zuletzt hatten in der Heinrich-von-Stephan-Straße die Bauarbeiter das Sagen. Alle 160 Zimmer, das Foyer, Empfang, Bar, Frühstücksraum und zwei Konferenzsäle des fünfstöckigen Gebäudes wurden renoviert, die Möbel ausgetauscht. „Wir haben ein komplettes Re-Brandig gemacht“, so Saalmann - sprich alles an den Stil der britischen Gruppe, bei der die Farbe lila dominiert, angepasst. Dazu gehören schicke Barhocker, moderne Designerlampen und klassische Chesterfield-Sofas.
Zur Eröffnung hingen hier zahlreiche Luftballons und eine große „40“ mit dem Zusatz „Monnem“, ist das Hotel doch das deutschlandweit 40. Haus der Kette mit dem schlafenden Mond als Firmensymbol. Dabei hatte Premier Inn erst 2016 auf dem deutschen Markt begonnen - doch das britische Vorbild, 1742 gegründet und Marktführer auf der Insel mit über 800 Häusern, ist klar auf Expansionskurs. Whitbread plant, pro Jahr 200 bis 300 Millionen Pfund in den deutschen Markt zu investieren.
„Mit Mannheim gewinnen wir einen neuen Standort, der uns dank seiner Vielseitigkeit schon jetzt in seinen Bann gezogen hat“, freut sich Inge Van Ooteghem, Geschäftsführerin von Premier Inn Deutschland. „Die Stadt der Erfinder dient auch uns als Inspiration, unser Hotelprodukt anhand von Gästefeedback stetig weiter zu entwickeln,“ sagt sie.
Abriss vom „Woolworth“ geplant
Daher hat die Gruppe auch schon vor über drei Jahren einen weiteren Standort in den Quadraten gekauft: das Gelände des ehemaligen Kaufhauses Woolworth in T 1. Seit 2017 steht dort der unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Flachbau leer, er ist beschmiert und teils mit Holzplatten vernagelt.
Zwar räumt Inge Van Ooteghem ein, dass es „in den letzten beiden Jahren krisenbedingt nur zögerlich mit der Projektplanung voranging“. Aber man wolle „in Kürze“ mit Abbrucharbeiten beginnen, kündigt sie an: „Die ganze Zeit über standen wir in einem engen Dialog mit der Stadt und stimmen uns momentan über den Zeitplan ab.“ Festhalten wolle der Konzern an dem Standort in jedem Fall, unterstreicht sie. Generell sei der Hotelmarkt in vielen deutschen Städten im Wandel, auch in Mannheim. „Es mag hier bereits viele Hotels geben, und doch sehen wir den Markt nicht als übersättigt an“, betont sie. „Vielmehr beobachten wir einen steigenden Bedarf an qualitativ guten Hotelangeboten: Anlässe, Mannheim zu besuchen, gibt es unzählige“, findet die Geschäftsführerin. „Schließlich kommt die Bundesgartenschau“, ergänzt Regionalmanagerin Miriam Saalmann.
Für Saalmann ist wichtig, dass sich Premier Inn an Geschäftsreisende wie auch an Privatleute wendet. Dazu gebe es Zimmergrößen von 19 bis 35 Quadratmetern und neben den klassischen Zimmern 43 Familienzimmer, davon pro Etage jeweils eines mit Verbindungstür zu einem Zimmer nebenan. Trotz hohem Standard und Betten von Hypnos, dem Hoflieferanten der Queen, gibt es Zimmer (je nach Termin) bereits ab 49 Euro - ohne Frühstück, das 12,50 Euro kostet. Kinder bis 16 Jahre übernachten und frühstücken umsonst mit ihren Eltern.
16 Mitarbeiter hat Hotelmanager Amr Mahrous derzeit, bis zu 20 könnten es werden. Der zuvor in Frankfurt tätige und aus Ägypten stammende Hotelmanager kannte Mannheim in erster Linie als Industriestadt, „aber hier gibt es viel Kreativität, viel Kultur“, stellte er fest.
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