Förderband - Projekt „Türen öffnen“ soll Müttern den Weg zur Ausbildung in Teilzeit ebnen

Wie sich junge Mütter in Mannheim per Teilzeit-Lehre qualifizieren

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Diese Mütter haben bei Förderband ein Computer-Intensivtraining als Vorbereitung einer Ausbildung in Teilzeit erfolgreich absolviert. © Gabriele Crisand/Förderband

Mannheim. „Keine Angst vor Mäusen!“ Nein, dieser vom Förderband initiierte Kurs ist nicht für Menschen mit Furcht vor kleinen Nagern gedacht. Vielmehr sollen sich Mütter mit der Computer-Maus anfreunden. Das Training gehört zum Projekt „Türen öffnen“ als Vorbereitung, aber auch Mutmacher für eine Teilzeitausbildung. Seit 2005 ist es möglich, eine vollwertige Berufsausbildung mit reduzierter täglicher oder wöchentlicher Arbeitszeit und dafür verlängerter Gesamtdauer zu absolvieren.

Am Ende stolz und selbstbewusst

Das Förderband bemüht sich als Einrichtung der Berufshilfe Müttern, insbesondere alleinerziehenden, eine solche Chance zu eröffnen. Im Vorfeld wird jeweils ein PC-Intensivtraining geboten. „Zu sehen, wie unsicher und ängstlich die Teilnehmerinnen starten und wie stolz und selbstbewusst sie den Kurs verlassen, ist immer ein sehr berührender Augenblick“, kommentiert Förderband-Leiterin Barbara Stanger.

Diesmal haben an dem vierwöchigen Computer-Lehrgang in Kooperation mit ABB Heidelberg insgesamt 13 Frauen, vorwiegend aus Mannheim, teilgenommen. Dazu gehörte auch Sahra C., Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern. Die 28-Jährige hat zwar schon eine Ausbildung abgeschlossen – „aber als Maskenbildnerin habe ich einfach keine gefunden“. Nun soll das Jobben ein Ende haben.

Der Betrieb, der ihr zunächst ein Praktikum bot, erklärte sich zu einer Teilzeitausbildung als Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement ab 1. September bereit. „Es ist schon alles besprochen – ich werde täglich sechs Stunden bis jeweils 15 Uhr im Betrieb sein.“ Mit dieser Arbeitszeit, so erzählt sie, lasse sich ihre Ausbildung mit Kindergarten und Schule der Sprösslinge vereinbaren.

Über das Projekt „Türen öffnen“ , das vom Europäischen Sozialfonds, dem Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg und dem Mannheimer Jobcenter gefördert wird, hat das Förderband in den vergangenen sieben Jahren mehr als 150 Mütter und einige Väter begleitet.

„Über die Hälfte hat eine Ausbildung oder eine berufliche Perspektive gefunden“, bilanziert Barbara Stanger und betont: Dies bedeute für Frauen und deren Kinder auch „eine unabhängige Existenzsicherung“.

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