Mannheim. Nach einem verregneten Juli klettern die Temperaturen in Mannheim und der Region in dieser Woche wieder auf über 30 Grad. Für Dienstag und Mittwoch hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Mannheim eine Hitzewarnung aufgrund starker Wärmebelastung herausgegeben. Wie Hitzewarnungen entstehen, welche Faktoren dabei berücksichtigt werden, und wie Menschen sich vor der Hitze schützen können.
Wie entstehen Hitzewarnungen?
Hitzewarnungen werden vom Deutschen Wetterdienst herausgegeben, wenn eine starke Wärmebelastung vorhergesagt wird und es gleichzeitig in der Nacht nicht mehr signifikant herunterkühlt. Dadurch ist eine ausreichende nächtliche Auskühlung der Wohnräume nicht mehr gewährleistet, heißt es auf der Seite des DWD. Dies verringert nicht nur die Schlafqualität. Durch diese zusätzliche Belastung wird die Hitze auch tagsüber schlechter verkraftet. Hinzu kommt, dass sich die Hitze in dicht bebauten und wenig begrünten Städten besonders bemerkbar macht. Mannheim gilt hier als Negativbeispiel. Beim bundesweiten Hitzecheck 2025 der Deutschen Umwelthilfe schnitt die Quadratestadt als schlechteste von allen Großstädten ab.
Städtische Räume bieten häufig nur wenig Schutz vor Hitze. Versiegelte Flächen, fehlende Bäume und mangelnder Schatten machen heiße Tage besonders für vulnerable Gruppen zur Belastung. Gleichzeitig fehle auch für Innenräume oft eine Hitzeschutzstrategie. Fehlende Begrünung und Verschattung lassen Gebäude stark aufheizen und nur langsam wieder herunterkühlen, heißt es auf der Seite des Bundesamtes für Bauwesen und Raumforschung.
Bei Hitzewellen gibt es zwei Warnstufen: Eine Warnung vor einer "starken Wärmebelastung" wird dann herausgegeben, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, der etwa bei 32 Grad liegt. Als weiteres Kriterium einer Warnung wird die nächtliche Temperatur von Innenräumen herangezogen. Überschreitet die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag einen Wert von 38 Grad, wird vor einer "extremen Wärmebelastung" gewarnt.
Eine Übersicht zu den Wetterwarnungen des DWD finden sich hier.
Gefahren bei Hitze
Die hohen Temperaturen stellen eine Gefahr für Menschen, Tiere und Umwelt dar. Im Jahr 2024 haben Hitzewellen in Deutschland laut Robert Koch Institut rund 3.000 Menschen das Leben gekostet. Neben hitzebedingter Sterblichkeit treten an den besonders heißen Tagen des Jahres auch hitzebedingte Erkrankungen auf. Risikogruppen sind vor allem ältere Menschen ab 75 Jahren, chronisch Kranke und kleine Kinder. Untersuchungen dazu zeigen, dass für ältere Menschen die thermischen Bedingungen bereits ab einer gefühlten Temperatur von 36 Grad eine extreme Belastung darstellen. Durch angepasstes Verhalten können hitzebedingte Beschwerden vermieden oder verringert werden.
Wie man sich vor der Hitze schützen kann
Bei aktiven Hitzewarnungen sollten laut Deutschem Wetterdienst (DWD) folgende drei Grundregeln beachtet werden:
1. Meiden Sie die Hitze!
- Gehen Sie nicht in die direkte Sonne.
- Gehen Sie nicht in der heißesten Zeit (nachmittags) nach draußen.
- Verschieben Sie körperliche Aktivität im Freien auf die frühen Morgenstunden.
2. Halten Sie Ihren Körper kühl und achten Sie auf ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr
- Trinken Sie ausreichend und regelmäßig. An heißen Tagen ist der Flüssigkeitsbedarf deutlich erhöht.
- Nehmen Sie eine kühle Dusche oder ein kühles Bad. Auch kalte Arm- und Fußbäder wirken entlastend.
- Tragen Sie luftige, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung.
- Verzichten Sie auf Alkohol.
- Bevorzugen Sie leichtes Essen.
3. Halten Sie Ihre Wohnung kühl
- Lüften Sie dann, wenn es draußen kühler ist als drinnen.
- Schützen Sie die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung.
- Suchen Sie nach kühleren Orten in der Nähe: Dazu zählen schattige Plätze in Parks, Kirchen, klimatisierte öffentliche Gebäude wie Einkaufszentren oder ähnliches.
Falls Sie sich um hilfs- oder pflegebedürftige Personen kümmern, achten Sie darauf, dass diese drei Grundregeln auch bei diesen eingehalten werden. Wenn sich bei Ihnen oder bei anderen ungewöhnliche Gesundheitsprobleme wie zum Beispiel Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen oder Erbrechen einstellen, kontaktieren Sie einen Arzt. Über weitere Maßnahmen informiert Sie Ihre zuständige Gesundheitsbehörde.
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[5] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_gemeinden/warnWetter_node.html?ort=Mannheim
[6] https://www.rki.de/DE/Themen/Gesundheit-und-Gesellschaft/Gesundheitliche-Einflussfaktoren-A-Z/H/Hitze/gesundheitliche-auswirkungen-hitze-node.html