Mannheim. Straftaten können überall passieren. Im Internet, auf der Straße oder auch zuhause. Polizei und Ordnungsdienst greifen ein, wenn es dazu kommt. Der Verein Sicherheit Mannheim (SiMA) wird schon aktiv, bevor etwas passiert. Seit bald 25 Jahren unterstützt SiMA unterschiedliche Projekte zu Themen wie Zivilcourage, Medienkompetenz oder auch Drogen und Sucht. Das Ziel: Die Menschen sollen sich sicherer fühlen.
Polizei, Stadt und die Bürgerinnen und Bürger selbst sind die „tragenden Säulen der Sicherheit in Mannheim“, heißt es im Webauftritt von SiMA. Mit dem Ziel, die Mannheimerinnen und Mannheimer mehr in die Kriminalprävention einzubinden, wurde der Verein gegründet. Im März 2022 haben Sophie Glaser, die für Kommunale Kriminalprävention bei der Stadt zuständig ist, und Claudia Strickler, Leiterin des Referats Prävention im Polizeipräsidium Mannheim, die Geschäftsführung übernommen.
Projekte gesponsert
SiMA vermittelt Experten, fördert Projekte zur Kriminalprävention und unterstützt diese auch finanziell. Denn im Gegensatz zur Polizei und – zumindest teilweise – der Stadt, darf der Verein Spenden annehmen. Mit diesen wird Präventionsarbeit unterstützt. „Wir reden hier nicht von extrem hohen Summen, sondern von gelegentlichen Zuweisungen im unteren dreistelligen Bereich“, sagt Glaser. Aber genug, um die Präventionsprojekte der Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind laut Glaser eine „wichtige Zielgruppe für Prävention“. Die meisten Projekte, die der Verein fördert, werden an Schulen und in Kindergärten umgesetzt.
Theater gegen Mobbing
Wenn beispielsweise eine Lehrkraft ein Projekt zur Kriminalprävention plant, jedoch nicht die Mittel dafür hat, kann sie sich an SiMA wenden. „Wir sind zu einem großen Teil ein Förderverein“, erklärt Glaser. In dieser Funktion wurde beispielsweise schon die Farbe für das Anmalen von Stromkästen beim Projekt „Farbe im Quadrat“ gesponsert, ein gemeinnütziges Projekt, bei dem junge Menschen Stromkästen bemalen und so Vandalismus bekämpfen.
Der Präventionstag
- Der Verein SiMA stellt sich beim Deutschen Präventionstag vor. Am 12. und 13. Juni findet der im Rosengarten statt. Er ist der weltgrößte seiner Art. Gastgeber sind die Stadt Mannheim und das Land Baden-Württemberg.
- Teilnehmen können alle ab 14 Jahren. Ein Ticket für beide Tage kostet 255 Euro. Damit gibt es Zugang zu allen Veranstaltungen inklusive einer Abendveranstaltung auf dem Buga-Gelände.
- Am zweiten Kongresstag (Publikumstag) sind die Ausstellung, Panel-Diskussionen und das Bühnenprogramm für Bürgerinnen und Bürger kostenlos zugänglich.
- Das vollständige Programm gibt es hier
Ebenfalls eingereicht werden öfter auch „theaterpädagogische Präventionsprojekte“, erklären die Geschäftsführerinnen. Beispiel dafür ist das „Präventionstheater Machwas!“, das von SiMA unterstützt wird. Im Theater werden Mobbing und Gewalt thematisiert, heißt es in einer Beschreibung des Projekts. Es gehe unter anderem um das Vermitteln von Sozialkompetenz und gewaltfreier Kommunikation. Diese Themen werden nach dem Stück im Unterricht aufgegriffen und besprochen.
Training zur Sicherheit im Straßenverkehr
Trotz der vielen Projekte, die an Schulen umgesetzt werden, sind laut Glaser „andere Zielgruppen wie beispielsweise Seniorinnen und Senioren natürlich genauso wichtig“. In Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht werde beispielsweise ein Training dazu angeboten, wie man sich sicher mit einem Pedelec durch die Straßen bewegt. Sicherheit im Straßenverkehr oder auch Medienkompetenz spielt in dieser Zielgruppe eine große Rolle. Gerade angesichts von Trickbetrügern, die sich immer neue Maschen ausdenken.
Einen Fokus auf bestimmte Zielgruppen hat der Verein nicht – die breite Masse soll sich sicherer fühlen. Auch für Frauen, Geflüchtete oder Menschen aus der LSBTI-Gemeinschaft gibt es Angebote, weil es für sie immer noch ein erhöhtes Risiko gibt, Opfer von Straftaten zu werden. Um da entgegenzuwirken, unterstützt der Verein beispielsweise das Frauennachttaxi oder klärt im Queeren Zentrum darüber auf, wann und wie Anzeige erstattet werden kann. Außerdem werde dort ein Selbstbehauptungs- und Zivilcourage-Training durchgeführt.
SiMA soll bekannter werden
Unter der Leitung von Glaser und Strickler soll der Verein in Zukunft noch mehr aus seiner Rolle als Förderverein und Netzwerk herauswachsen. „Wir initiieren auch eigene Projekte“, erklärt Strickler. Allerdings fehlt es dazu derzeit oft noch an Kapazitäten. Neben den hauptamtlichen Tätigkeiten der Geschäftsführerinnen von SiMA bleibt nur wenig Zeit, um eigene Projekte auf die Beine zu stellen.
In Zukunft soll deshalb mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Zum einen, um mehr Menschen auf die Förderung durch SiMA aufmerksam zu machen. Zum anderen, um mehr Mitglieder zu gewinnen. Dafür ist Strickler als Geschäftsführerin von SiMA auch beim Deutschen Präventionstag vertreten, der am 12. und 13. Juni im Mannheimer Rosengarten stattfindet.
Menschen, die das Sicherheitsgefühl in der Stadt stärken wollen oder sich mit einem Anliegen zur Sicherheit nicht gleich an die Polizei oder die Stadt wenden möchten, erreichen SiMA telefonisch unter 0621/293 90 36 oder per E-Mail unter 31.SIMA@mannheim.de.
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