Mannheim. Was heißt es eigentlich, einen Bahnhof zu „managen“? Was genau macht Andrea Kadenbach, damit die täglich mehr als 110 000 Gäste im Mannheimer Hauptbahnhof reibungslos ab- und anreisen oder umsteigen können? Im Podcast „Mensch Mannheim“ berichtet Kadenbach über ihre spannende Aufgabe, die sie seit 2019 ausübt, erzählt von ihrem beruflichen Weg beim Arbeitgeber Bahn – und formuliert auch ihre Vision für den Bahnstandort Mannheim.
„Alltag in dem Sinne gibt’s fast gar nicht“, sagt die Bahnhofsmanagerin. Sie ist eine von 46 mit dieser Aufgabenbezeichnung in Deutschland, und ihre Verantwortung geht weit über Mannheim hinaus: 145 weitere Bahnhöfe im nördlichen Baden-Württemberg muss sie in Schuss halten. Ein Job, der Organisationstalent, technisches und finanzielles Verständnis erfordert. Und in Zukunft noch mehr – denn Kadenbach setzt vor allem in Mannheim auf viel mehr Passagiere als heute.
Der Hauptbahnhof sei ein „Korrespondenzbahnhof“, wo sich mehrere Linien treffen, und von dem man in alle Richtungen reisen könne, erklärt Kadenbach. Und als einer der bundesweit wichtigsten Knotenpunkte soll auch Mannheim aufgewertet werden. Sie sagt: „Wir wollen ein Wachstum erreichen im Fernverkehr um 100 Prozent und im Regionalverkehr um 50 Prozent bis 2030 – also in einem relativ kurzen Zeitraum diese enorme Erhöhung.“
Gleichzeitig soll der Hauptbahnhof seinen Charakter verändern. „Jenseits einer Reiseabsicht“ wolle sie die Menschen mit Kunstaktionen ins Gebäude locken, etwa mit Fotografien. Auch die seit Jahren veranstalteten Jazzkonzerte seien ein guter Grund, den Hauptbahnhof zu besuchen. Das Thema Musik will sie künftig noch stärker im Bahnhof verankern. Kooperationen – etwa mit dem Stadtmarketing – sollen dabei helfen, einen Erlebnisort zu erschaffen, den die Mannheimerinnen und Mannheimer als solchen auch wahrnehmen.
Warum sie das Gebäude als einen Rohdiamanten bezeichnet und wie sie die Aufenthaltsqualität steigern will, auch das verrät Andrea Kadenbach in dem Podcast-Interview.