Klinikum

Welle von Atemwegsinfekten in Mannheimer Kinderklinik abgeebbt

Im Dezember war die Lage dramatisch: Wegen der Welle von Atemwegserkrankungen waren alle Betten der Mannheimer Kinderklinik belegt und Operationen wurden verschoben. So ist die Situation heute

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Florian Karlein
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Ende 2022 erkrankten viele Kinder am RS-Virus. © Marijan Murat/dpa

Mannheim. Nach der Welle von Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen im November und Dezember hat sich die Situation im Kinderzentrum der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) wieder normalisiert. Das bestätigte ein Sprecher des Klinikums auf Anfrage des „MM“. Auch auf Kinderstationen in anderen Kliniken in Deutschland sei das der Fall, wodurch „Anfragen für Verlegungen an das universitäre Kinderzentrum auf das übliche Maß zurückgegangen“ seien. Ende des vergangenen Jahres häuften sich die bundesweiten Anfragen nach einer ECMO-Behandlung, bei der Maschinen die Aufgabe der Lungen vorübergehend übernehmen. Die UMM gilt in dieser Behandlung und auch bei schweren Krankheitsverläufen als besonders erfahren.

„Ausreichend Betten“ vorhanden

Doch Anfang Dezember meldete die Mannheimer Kinderklinik selbst: „Komplett ausgelastet“. Damals war kein einziges Bett mehr frei, junge Patienten mussten zum Teil sogar abgewiesen werden. Pflegepersonal wurde im Klinikum von anderen Stationen abgezogen, um so zehn weitere Betten im Kinderzentrum zu schaffen. Schuld waren vermehrte Atemwegserkrankungen – vor allem mit dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) –, nicht nur in Mannheim, sondern in ganz Deutschland. Von einer „katastrophalen Lage“ sprach die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Auch an der UMM mussten planbare und nicht-dringliche Operationen sowie Routine-Termine verschoben werden.

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Waltraud Kirsch-Mayer
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Mittlerweile ist das Pflege- und Servicepersonal, das im Kinderzentrum ausgeholfen hat, wieder auf seinen angestammten Stationen im Einsatz. „Es stehen derzeit ausreichend Bettenkapazitäten zur Verfügung, um alle planbaren nicht-dringlichen Eingriffe ebenso durchzuführen wie Notfallbehandlungen“, so der UMM-Sprecher. Demnach habe sich die Zahl der jungen Patienten mit Grippe oder RSV seit dem Jahreswechsel nach und nach verringert. Seit Mitte Januar laufe der Betrieb in der Klinik wieder normal.

Redaktion Leiter des Redaktionsteams Mannheim

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