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Was das neue Eigentümer-Netzwerk in der Mannheimer City vorhat

Die 19 größten Immobilienbesitzer in der Mannheimer Innenstadt wollen im Dezember einen Verein gründen. Die städtische Wirtschaftsförderung sieht ihn als wichtigen Akteur für mehr Attraktivität in der City

Von 
Timo Schmidhuber
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In Mannheim wird derzeit viel über die Aufwertung der Innenstadt diskutiert. Unser Bild entstand beim verkaufsoffenen Sonntag Anfang Oktober. © Michael Ruffler

Mannheim. Wenn über die künftige Entwicklung der Mannheimer Innenstadt debattiert wird, heißt es oft, dass dazu alle Akteure an einen Tisch müssten. Die Innenstadt-Bewohner sind in Bürgervereinen organisiert, die Händler in Werbegemeinschaft City, Handelsverband sowie Industrie- und Handelskammer. Eine Organisation der Immobilien-Eigentümer fehlte bislang jedoch. Jetzt hat sich auf Anregung der Stadtverwaltung ein solches Netzwerk gegründet.

Wer gehört zum Netzwerk?

Darin vertreten sind derzeit die 19 Eigentümer, die die größten Gewerbeflächen auf den Planken, in Kunststraße und Freßgasse sowie in der Breiten Straße haben. Das steht in einer Info-Vorlage der städtischen Wirtschaftsförderung, die Penelope Wasylyk am Dienstag im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats vorstellte. Es handle sich nicht nur um institutionelle Eigentümer wie Immobilienfonds, sondern auch um private, so Wasylyk. Der Aufbau des Netzwerks war Teil des Innenstadt-Programmes Futuraum, das vom Bund finanziell gefördert wird.

Das ist bislang passiert

In einer Umfrage waren die 19 Eigentümer im Frühsommer nach ihren Erwartungen an ein solches Netzwerk befragt worden, was man in einem Workshop im Juli vertiefte. Auf die von einem Dienstleister vorgenommene Befragung entfiel der größte Teil der Gesamtkosten von 100 000 Euro für die Schaffung des Netzwerks. Anfang Oktober folgte das konstituierende Treffen. Zum Sprecher wurde dabei Andreas Hilgenstock gewählt, geschäftsführender Gesellschafter von Engelhorn. Seine Stellvertreter sind Oliver Kunzi von der Grundstücksgemeinschaft Stellwaag Kunzi sowie Wolfgang Loos von der Heinrich Vetter Stiftung. Mitte Dezember soll aus dem Netzwerk ein Verein werden, der dann ein Positionspapier zur Innenstadtentwicklung formulieren will.

Das Ziel heißt attraktivere Innenstadt

Das Netzwerk sei „ein Baustein des gesamthaften Prozesses zur Attraktivierung der Innenstadt“, heißt es in der Info-Vorlage. Dabei gehe es um die verkehrliche Situation genauso wie um eine bessere Aufenthaltsqualität, ein „überzeugendes Einkaufserlebnis“ und eine verbesserte Klimaresilienz. Wasylyk betonte in der Sitzung, dass man natürlich noch weitere Eigentümer aufnehmen wolle.

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Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch (CDU) betonte die Wichtigkeit eines solchen Netzwerks. Ziel sei es, mit den Akteuren in Kontakt zu kommen, die für die Vermietung der Ladenflächen zuständig seien. „Denn die Aufwertung der Innenstadt ist auch davon abhängig, welche Geschäfte wir haben.“ In der Vergangenheit sei es bisweilen „eine gewisse Herausforderung“ gewesen herauszufinden, wem bestimmte Immobilien gehören.

Weitere Teilnehmer erwünscht

CDU-Stadtrat Alfried Wieczorek wollte wissen, wie man die Eigentümer im Quadrat P 1 (Kaufhof), C 1 (Thalia-Filiale) und E 1 (H&M) ins Netzwerk holen könne, die sich bislang nicht beteiligt hätten. Hier hatte Wasylyk gute Nachrichten dabei: Mit Kaufhof-Eigentümer Signa sei man im Moment genauso im Gespräch wie mit dem Eigentümer des Thalia-Gebäudes. „Was E 1 angeht, da beobachten wir noch.“

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Auf Nachfrage von Christiane Fuchs (ML) und Markus Sprengler (SPD) erklärte Wasylyk, dass die Wirtschaftsförderung als Geschäftsstelle des künftigen Vereins fungieren werde. So wolle man auch den Austausch mit Wirtschaftsförderung und Politik gewährleisten.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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