Mannheim. Nachdem hier lange Burger gestapelt wurden, werden im ehemaligen McDonald’s in der Neckarstadt bald Wraps gerollt. Der Name soll also Programm sein: „Wrapländ“ wird der neue Laden am Alten Meßplatz heißen, verrät der Inhaber, der anonym bleiben möchte. Ihm gehe es nicht um seine Person, sondern um sein Lokal, sagt der 42-Jährige, der mit seinem Schnellrestaurant das gastronomische Angebot in der Neckarstadt nicht nur ergänzen, sondern bereichern möchte.
Vom Konzept verhält es sich dabei aber zunächst nicht anders: „Fast Food als Selfservice“, nennt es der Betreiber. Also an der Theke bestellen, mit einem Tablett zum Platz und essen. Wahlweise gibt es die Speisen auch zum Mitnehmen. Was aber auf den Teller kommt, soll sich von der Konkurrenz abheben: „Das Besondere ist, dass es einen Dönerspieß aus Hähnchenbrust-Filet geben wird. Den spießen wir selbst. Ich würde sagen, dass es höhere Qualität ist. Das gibt es so in Mannheim weniger“, hebt der Gastronom hervor.
Dönerspieß mit Hähnchenbrust-Filet: Extra-Kühlraum macht es möglich
Möglich macht das die schon vorhandene Ausstattung in dem Laden: „Wir haben vom McDonalds im Keller die Kühlräume übernommen“, erklärt er. „Dort haben wir einen Extraraum, in dem wir das Fleisch bei der vorgeschriebenen Temperatur täglich morgens spießen werden.“ Der Inhaber hat dabei Großes vor: „Ich rechne mit etwa 70 bis 80 Kilogramm Fleisch pro Spieß. Es soll schön für das Auge sein und ordentlich etwas hermachen.“
Neben den Wraps, die mit dem „hochwertigen“ Fleisch und verschiedenen Beilagen wie Salat und Soße serviert werden, will der 42-Jährige außerdem mehrere verschiedene Tagesgerichte anbieten. Hierbei will er keinem strengen Muster folgen und flexibel bleiben: „Der Gast soll überrascht werden und sich fragen: Was gibt es heute?“, sagt er. Zudem wird es kleinere Beilagen geben, etwa Pommes und Hähnchen-Nuggets. Wer es nicht frittiert mag, kann zu Reis greifen. Auch vegane und vegetarische Alternativen wie beispielsweise Falafel sollen auf der Speisekarte stehen.
„Wrapländ“ in der mittleren Preiskategorie angesiedelt
Das Hauptaugenmerk legt der Betreiber aber klar auf die gerollten Teigtaschen. Dabei müsste der Gastronom sein Handwerk verstehen. Denn neben seinem neuen Lokal betreibt er in Mannheim, Ludwigshafen sowie Viernheim jeweils eine Filiale eines veganen und vegetarischen Schnellrestaurants. Auch dort würden die Gerichte zu 80 bis 90 Prozent im Wrap verzehrt. Viel falsch machen könne man in seinen Augen mit den Wraps nicht: „Es isst jeder gern und es ist einfach, zu essen.“
Preislich soll sich das „Wrapländ“ „im mittleren Bereich“ befinden. „Ich denke, wir können so bei sechs Euro starten“, sagt der Inhaber. Festnageln lassen will er sich zwar noch nicht endgültig. Fest steht jedoch: „Abziehen wollen wir niemanden“, sagt er lachend und führt aus: „Jeder soll hier essen können. Es soll satt machen und etwas Anständiges zu essen sein.“ Schließlich wolle der 42-Jährige seinem eigenen Anspruch gerecht werden, was das Essen anbelangt: „Ich bin selbst wählerisch.“
McDonalds in der Neckarstadt - Aus nach 25 Jahren
Die Idee, es im Gegensatz zu seinen anderen Restaurants nun auch mit Fleisch zu probieren, sei ihm spontan in den Sinn gekommen. „Es hat sich angeboten, als bekannt wurde, dass der McDonalds schließt“, sagt der Nachfolger der Burger-Kette, dessen Betreiber die Filiale in der Neckarstadt nach mehr als 25 Jahren Anfang Januar aufgegeben hatte. „Dann ging es schnell“, betont der neue Mieter. Dabei erweist sich das Gebäude als Glücksfall. Es sei im gepflegten Zustand gewesen. Dementsprechend würden wenig Probleme bei der Renovierung auftreten. Somit könne er sich voll und ganz auf die Einrichtung konzentrieren.
Hierbei vertraut der Gastronom seinen Improvisationskünsten: „Wir haben uns keinen Inneneinrichter geholt. Das eine kam zum anderen.“ So hängen beispielsweise Lampen an der Decke, die er schon 20 Jahre Zuhause im Keller gebunkert hatte. „Jetzt freue ich mich, sie wieder zu sehen.“ Den Einrichtungsstil beschreibt der 42-Jährige als rustikal. Holzverkleidung an den Wänden wechseln sich mit künstlichem Grün ab. Die Gäste nehmen auf Lederstühlen Platz. Im oberen Stockwerk stehen auch Bänke, ebenfalls mit Lederbezug.
Leichte Verzögerung des Eröffnungstermins
Der Inhaber rechnet mit etwa 80 bis 90 Sitzplätzen. Der obere Bereich des „Wrapländ“ wird für den bequemen Besuch ausgelegt sein, wo die Gäste nach dem Essen noch einen Tee oder eine Nachspeise an einer extra dafür vorgesehen Theke bekommen können. Die untere Etage soll dem schnellen Verzehr dienen. Auch ein Außenbereich sei in Planung. „Der Laden hier ist schon besonders - einladend, groß, zweistöckig“, freut sich der Inhaber.
Dabei ist es eine Art Heimkehr für den gebürtigen Mannheimer. Schließlich ist er in der Neckarstadt-West aufgewachsen, erzählt er. Sein Vater habe einst genau wie später sein Bruder einen Gemüseladen in der Mittelstraße geführt. Noch muss er sich aber etwas gedulden, bis er nur wenige Meter entfernt davon das „Wrapländ“ eröffnen kann. Geplant war das ursprünglich für den 1. Juni. Es gebe aber teilweise noch Nachlieferungen. Sollte alles gut gehen, rechnet der 42-Jährige nun mit einem Öffnungstermin zwischen Mitte und Ende Juni. Stressen lassen will er sich zwar nicht. Er verspricht aber: „Wir geben Gas.“
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-was-auf-den-ehemaligen-mcdonalds-in-der-mannheimer-neckarstadt-folgt-_arid,2207152.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-warum-der-mcdonalds-am-mannheimer-messplatz-geschlossen-hat-_arid,2164897.html