Mannheim. Der Luisenpark hat einen neuen dritten Eingang eröffnet – direkt gegenüber der Lanzvilla, rein digital und per Video überwacht. Dafür bleiben die bisherigen Zugänge Fichtestraße und Unterer Luisenpark auf Dauer geschlossen. Es gibt dort aber weiter Drehkreuze, durch die man den Park verlassen kann.
Über Jahrzehnte waren im Luisenpark vier Eingänge, auch alle mit Personal besetzt, üblich. Das änderte sich bereits 2018 unter dem damaligen Stadtpark-Geschäftsführer Joachim Költzsch. Damals wurden anstelle der Dauerkarten aus Pappe personalisierte Plastikkärtchen eingeführt. Zugleich zog Költzsch an der Fichtestraße und am Unteren Luisenpark das Kassenpersonal ab und ließ Drehkreuze mit Ticketlesegeräten installieren. Költzsch hatte damals aber schon die Idee, anstelle dieser beiden automatisierten Zugänge an der Ecke Oberer Luisenpark/Ludwig-Ratzel-Straße einen neuen, dritten Eingang zu bauen. Dort gab es bereits ein Drehkreuz, über das Besucher den Park aber nur verlassen konnten, sowie eine Lieferanten- und Rettungswagenzufahrt. Allerdings legten gegen diesen Umbau Nachbarn Einspruch ein, weil sie Lärm befürchteten, wenn sich dort eine Kasse befindet, an der es Gespräche gibt und sich womöglich Warteschlangen bilden.
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Der neue Stadtpark-Geschäftsführer Michael Schnellbach realisierte dafür nun – nach Rücksprache mit dem Aufsichtsrat – eine kleinere Variante. Es ist lediglich ein automatisierter Eingang mit Kartenlesegerät, ohne Kasse. Das habe man mit eigenem Personal und Unterstützung einer Fachfirma für die Elektronik ohne großen Aufwand selbst machen können, so Schnellbach. Dazu wurde die Tor-Anlage von der Fichtestraße zum neuen Eingang versetzt, der Bereich etwas umgestaltet – mit Fahnenmasten und Fahrradständern außen, Blumenkübeln und Sitzbänken im Park.
Eingang jetzt etwa in der Mitte von zwei ehemaligen Toren
Ein Schild erklärt, wie sich Parkbesucher, die keine Dauerkarte haben, digital Eintrittskarten kaufen und diese dann gleich an diesem Zugang nutzen können. Wer an einer Kasse Tickets kaufen möchte, dem bleiben weiter die Möglichkeiten am Fernmeldeturm und am Haupteingang. Wer mit Kinderwagen oder Rollstuhl durch das Tor will, muss klingeln. Die Parkaufsicht kann so kontrollieren, dass es nicht ganze Gruppen ohne Ticket passieren. Da habe es nämlich Missbrauch gegeben. An einem weiteren Zugang jeweils Personal zu postieren, das dies kontrollieren oder verhindern könne, sei aber nicht wirtschaftlich.
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Mit dem neuen Zugang gegenüber der Lanzvilla und nahe bei einer – aber nur werktags bedienten – Bushaltestelle wolle er zwei bisher schon nur schwach frequentierte Eingänge bündeln, argumentiert Schnellbach. „Wir haben 14 Tage gemessen, da waren die Osterfeiertage drin“, verweist er auf die Zahlen. Danach hätten den Eingang Fichtestraße 3,5 Prozent, den Eingang Unterer Luisenpark 4,7 Prozent der gesamten Luisenpark-Besucher dieses Zeitraums passiert. Der neue Zugang liege genau in der Mitte, jeweils etwa 250 bis 320 Meter entfernt von den alten Eingängen, einen großen Umweg bedeute dies also nicht.
Ursprünglich hatte Michael Schnellbach nur noch den Haupteingang und den Eingang Fernmeldeturm öffnen wollen. Aus der Oststadt gab es aber zahlreiche Beschwerden, dass – gerade ältere – Spaziergänger einen näher gelegenen Zugang bräuchten.
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