Mannheim. Neuer Name, neue Rechtsform: Das Polizeimusikkorps Mannheim heißt künftig Polizeiorchester und wird nun von einem Verein getragen, nicht mehr vom Präsidium. Aber an bewährten Traditionen hält es fest – so am Benefizkonzert für den Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreis, das am Sonntag, 17. März, im Luisenpark stattfindet.
Das Polizeimusikkorps Mannheim wurde 1965 gegründet. Bei der Verstaatlichung der vorher kommunalen Polizei 1971 übernahm es – dank der Initiative des damaligen Polizeipräsidenten Willi Menz – das Land. Menz und seine Nachfolger verteidigten den Klangkörper oft gegen diverse Sparvorgaben aus Stuttgart. Allerdings sind die Musiker, im Gegensatz zum Landespolizeiorchester, nie beim Land angestellt gewesen.
Es handelte sich immer um Berufs- oder sehr ambitionierte Hobbymusiker, die eben nur die Uniform mit der Lyra auf den Schulterklappen statt der üblichen Sterne der Dienstgradabzeichen tragen. Offiziell zählten sie zum Freiwilligen Polizeidienst und wurden darüber auch finanziert. Doch da der vom Land abgeschafft werden soll, fehlt inzwischen der rechtliche Rahmen – ebenso wie Geld für die Anschaffung von Noten und Instrumenten.
Von Mozart bis James Bond
Daher gründeten die Musiker einen Verein mit Herma Krieg als Vorsitzender und Anja Leukert als Zweiter Vorsitzender. Dazu kam gleich ein gemeinnütziger Förderverein mit Markus Waltenberger und Oskar Jankowski an der Spitze sowie dem früheren Polizeipräsidenten Thomas Köber als Schirmherren. Als musikalische Leiter sind weiter Wolfgang Rothenheber und Matthias Klingler verantwortlich.
Herma Krieg, schon seit 20 Jahren als Posaunistin in dem Klangkörper tätig, war bisher Orchestersprecherin und ist nun Vorsitzende. „Und bei der Gelegenheit der Vereinsgründung haben wir uns gleich einen neuen Namen gegeben, weil mit dem Begriff Korps oft niemand mehr etwas anfangen kann“, erklärt sie.
Die enge Bindung zur Polizei bleibt aber bestehen. Derzeit spielen unter den 40 Mitgliedern des Orchesters vier Beamte, ein Pensionär und ein Angestellter des Präsidiums mit, geprobt werden darf weiter im Dienstgebäude in der Hochuferstraße. Uniformen gibt es aber nicht mehr vom Land – daher erbitten die Musiker Hemden, Hosen, Jacken, Winterjacken und Schirmmützen von Pensionären.
OB Christian Specht ist Schirmherr des Benefizkonzerts
Das Benefizkonzert mit dem Titel „Frühling nach Noten“ am Sonntag, 17. März, ab 16 Uhr (Einlass 15 Uhr) im Baumhain hat eine über 20-jährige Tradition. Der Erlös kommt dem Sozialfonds des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises zugute, der daraus Zuschüsse an viele Initiativen gibt, vorwiegend aus den Bereichen Soziales, Jugend und Senioren, finanziert. Schirmherr ist Oberbürgermeister Christian Specht, der am Sonntag auch sprechen wird. Danach erklingt der „Figaro-Marsch“ von Mozart, gefolgt vom Jazz Klassiker „Birdland“, „Twins“, „Venezia“, einem James Bond Medley mit Titeln aus älteren Filmen, „Mitternacht in Frankfurt“, „Joy of Music“ und „Libertango“.
Tickets zu 15 Euro gibt es im Vorverkauf beim Polizeipräsidium L 6, 1, bei Juwelier Hartfelder-Sauer, Rheinau, beim Infopunkt des Seniorenrats im Stadthaus N 1, im Café Kaufmann, Ketsch, sowie per Telefon 0621/8762410. Die Tageskasse am Haupteingang Luisenpark öffnet am Sonntag, 17. März, ab 14 Uhr.
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