Bildung

Wann es beim Neubau an der Mannheimer Waldschule weitergeht

Die Mannheimer Waldschule, an der seit langem akute Raumnot herrscht, wartet weiter auf ihren dringend benötigten Neubau. Wie der aktuelle Stand ist.

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Simone Kiß
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Noch ist nicht viel zu sehen. Auf der Bodenplatte soll ab Mitte Oktober der Holzbau für einen neuen Trakt der Waldschule entstehen. © Christoph Blüthner

Mannheim. Von außen erweckt es den Eindruck, als ob es auf der Baustelle der Waldschule in der Gartenstadt nicht vorangehen würde. Aber der Schein trügt, wie Stefanie Zuehlsdorff-Hottel, Sprecherin für den städtischen Bildungsbereich, berichtet. Die Arbeiten liefen planmäßig. Entstehen soll ein neuer Klassentrakt als Ersatz für den sogenannten C-Bau, der vor einem Jahr abgerissen worden ist.

„Da der Neubau überwiegend mit Holzelementen erfolgt, die im Werk des Holzbau-Unternehmens vorgefertigt werden, kann vor Ort der Eindruck entstehen, dass keine Arbeiten vonstattengehen. Das ist, salopp gesagt, vergleichbar mit dem Bauprozess eines Fertighauses, wenn auch wesentlich komplexer und größer“, sagt die Stadtsprecherin. Ab Mitte Oktober beginne wieder eine sichtbare Bauphase vor Ort, da dann die Montage des Holzbaus starte.

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Sebastian Koch
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Eigentlich sollte die Schulgemeinschaft den Neubau, der den Namen „Waldhaus“ tragen wird, ab Frühjahr 2026 nutzen können. Das ist allerdings nicht mehr zu schaffen. „Leider ergaben sich Verzögerungen im Bauablauf, insbesondere aufgrund umfangreicher Abstimmungen mit dem Prüfstatiker, sodass der Zieltermin nicht mehr gehalten werden kann. Gemäß aktualisierter Zeitplanung soll die Inbetriebnahme im vierten Quartal 2026 erfolgen“, teilt die Stadtsprecherin weiter mit.

Bauvorhaben mit 10,3 Millionen Euro im Kostenplan

Dafür befindet sich das Bauvorhaben im Kostenplan. „Die vom Gemeinderat zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 10,3 Millionen Euro stehen auch weiterhin zur Verfügung“, betont Zuehlsdorff-Hottel. Aufgrund der aktuellen Haushaltslage der Stadt Mannheim sei sehr genau darauf zu achten, dass der Kostenrahmen eingehalten werde, da Kostenüberschreitungen an einer Maßnahme zwingend durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden müssten. Dies gelte es „unbedingt zu vermeiden“.

Die Bodenplatte ist gegossen. Rundherum ist das Baugelände eingezäunt und der Bau (die Bodenplatte) mit einem Gerüst umrahmt. © Christoph Blüthner

Nach Abriss des C-Baus ist ein Teil der Schülerinnen und Schüler seit Anfang des Jahres in Containern untergebracht. „Das klappt reibungslos. Wir kommen zurecht“, sagt Schulleiter Jörg Schuchardt. Wichtig für ihn sei, keine Klassen mehr zu haben, die aufgrund des Platzmangels durchs Schulhaus wandern müssten. Auf den Neubau freue er sich: „Der ist sehr wichtig für uns, ein Gewinn. Wir sind bis auf den letzten Platz besetzt. Und die Tendenz bei unseren Schülerzahlen ist steigend.“ Bislang habe man sogar Fachräume als Klassenräume nutzen müssen.

Ursprünglich hätte der Neubau sechs Klassenzimmer und zwei Differenzierungsräume beherbergen sollen. Später entschied man sich, doch nicht ein-, sondern zweigeschossig zu bauen, um rechtzeitig mehr Platz für die Schulgemeinschaft zu schaffen. Nun entstehen zwölf Klassenzimmer, vier Differenzierungsräume, eine Station für Lehrerinnen und Lehrer sowie Flächen für Lehr- und Lernmittel. Freiflächen sollen ebenfalls für schulische Zwecke wie zum Beispiel Videopräsentationen oder Vorführungen genutzt werden können.

Im neuen WC-Bereich im „Waldhaus“ sollen erstmalig an einer Mannheimer Schule geschlechtsneutrale Toiletten für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrerinnen und Lehrer entstehen. Erstmalig für ein Schulgebäude wird außerdem eine Wärmepumpe eingebaut.

Redaktion Reporterin Team Mannheim

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