Einer, der die Geschicke des SV Waldhof über sechs Jahrzehnte begleitet und mit gestaltet hat, ist Klaus Sinn, der bei den Blau-Schwarzen vom Spieler über Trainer und Co-Trainer bis hin zum Geschäftsführer unterschiedliche Ämter ausübte. Am Montag feiert der gebürtige Pfälzer seinen 85. Geburtstag – bei seiner Tochter in Ötzing.
„Die Vielzahl seiner Betätigungsfelder habe ich immer positiv begleitet und einen echten Sportsfreund gefunden“, betont Hans Jürgen Pohl, Vorsitzender des Clubs der Ehrenmitglieder und Goldnadelträger. In Zeiskam geboren, folgte Sinn schon früh dem Lockruf des SV Saar 05 Saarbrücken. Als seine spätere Frau gezwungen war, wegen eines Pflegefalls in der Familie in ihre Heimat Mannheim zurückzukehren, suchte auch Sinn eine neue Aufgabe.
Zwei ehemalige Mannschaftskameraden waren inzwischen beim SV Waldhof heimisch geworden. Doch da Sinns Schwiegervater Goldnadelträger war, sollte sein Weg zu den Rasenspielern führen. Also machte er sich auf in die Quadratestadt, um sich mit einem VfR-Verantwortlichen zu treffen. Der tauchte jedoch nicht auf. Auf dem Rückweg zum Bahnhof lief Sinn seinem ehemaligen Vereinskollegen Robert Zache über den Weg, der an den Alsenweg gewechselt war. Die beiden redeten – und zwei Tage später stand ein Vertreter des SV Waldhof auf der Matte. Zwar stellten sich die Saarländer quer und Sinn war ein Jahr lang gesperrt. Dann startete er aber durch und spielte elf Jahre lang in der Ligamannschaft des SV Waldhof.
Er war einer, der stets nah dran war am Verein. „Ich habe gegenüber vom Sportplatz gewohnt und habe aus meinem Fenster immer die Spiele der zweiten Mannschaft beobachtet“, erzählt er. „Und wenn dort Halbzeit gepfiffen wurde, war für mich klar, dass ich mich auf den Weg zum Treffpunkt machen konnte.“
Von 1970 bis 1973 war Sinn Trainer beim SVW, danach betreute er den FV 09 Weinheim und den SV Sandhausen, kehrte aber 1979 als Co-Trainer zum SVW zurück und blieb in diesem Amt bis 1987. Unter anderem gestaltete er nach dem Bundesliga-Aufstieg den Umzug nach Ludwigshafen mit und organisierte federführend die China-Reise der Mannheimer 1984. Von 1987 bis 1996 war Sinn Geschäftsführer – in diese Zeit fiel auch der Bau des Carl-Benz-Stadions. Bis heute ist Sinn den Blau-Schwarzen treu geblieben. Seit der Stadioneinweihung besetzt er bei jedem Heimspiel denselben Sitzplatz: Block 15, Reihe 1, Platz 3.
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